Amtsgericht: Neues Leben in Schwarzenbeks City und weitere Großprojekte

"Wir sitzen noch nicht alle auf gepackten Koffern, aber im Juli werden zwei Wohngruppen in das alte Amtsgericht ziehen", sagte Barbara Hollmann, Werkstattleiterin des Gutes Lanken beim Tag der offenen Tür. Am Sonnabend informierten sich Eltern und ihre Kinder über Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten, die das Gut etwa 50 behinderten Menschen bietet.

Das Gut Lanken ist im Umbruch. Drei große Projekte stehen an. Wenn diese verwirklicht sind, wird die Einrichtung ihr Domizil schrittweise verlassen (wir berichteten). Vorgesehen sind neue Standorte in Schwarzenbek sowie im Müssener Ortsteil Louisenhof. Der Umzug wird im Sommer 2015 vollzogen sein. Das alte Amtsgericht ist das erste Vorhaben, das fertig wird. Das historische Gebäude hatte das Gut Lanken schon 2011 gekauft und der Umbau, der etwa zwei Millionen Euro kostet, ist fast abgeschlossen. "Jetzt werden die Bäder und kleine Küchen in die 20 Appartements eingebaut. Außerdem werden die Leitungen für Telekommunikation und Internet gelegt", sagte Barbara Hollmann.

Die Appartements sind in der vergangenen Woche unter den Bewohnern ausgelost worden. "Die Freude war groß. Nun beginnen alle, die Einrichtung ihres neuen Zuhauses zu planen", berichtete die Werkstattleiterin. Die Bewohner freuen sich, mitten in Schwarzenbek zu wohnen und die Angebote der Stadt besser nutzen zu können.

Das zweite Projekt ist der Neubau an der Industriestraße in Schwarzenbek. Auf dem Grundstück sind bereits die Kaminholzgruppe und der Hausmeisterservice tätig. Nun hat dort der Neubau einer Werkstatt mit Großküche und Kantine für die eigenen Mitarbeiter und für Gäste begonnen. Der Hausmeisterservice, die Verwaltung, Schulungsräume, Garten- und Landschaftsbau sowie eine kleine Wäscherei sollen dort ihren Platz finden. Dafür werden 2,8 Millionen Euro investiert. Anfang September wird das Gut Lanken zur festlichen Eröffnung des Amtsrichterhauses einladen, mit dessen Betrieb es demnächst beginnt. Das Café wird dort in der zweiten Augusthälfte eröffnet.

Der Ausbau der beiden Hofgebäude im Müssener Ortsteil Louisenhof an der K 29 wird erst im nächsten Jahr fertig sein. Dort wollen die Lankener Gemüsebau und Landwirtschaft betreiben. Die Gebäude werden für 4,6 Millionen Euro saniert. Im Louisenhof 5 wird es eine Wohngruppe für sieben behinderte Menschen geben und im Louisenhof 7 wohnen dann zwölf Menschen mit Behinderungen. Wenn diese Projekt abgeschlossen und der Umzug geschafft ist, wird die Lebensgemeinschaft nicht mehr "Gut Lanken", sondern "Nordlichter" heißen.