Ortsumgehung: Staatssekretär Nägele: “Planfeststellungsverfahren bis Anfang 2015 möglich“

Die seit dem Jahre 1997 geplante Ortsumgehung für Schwarzenbek wird in diesem Jahrzehnt nicht mehr fertig. Davon geht Staatssekretär Frank Nägele sicher aus, der gestern auf Einladung des SPD-Ortsvereins in Schröder's Hotel zum Stand dieses Bauprojekts berichtete. Allerdings deutet sich eine positive Entwicklung in Bezug auf den zweiten Bauabschnitt für Anfang 2015 an.

Der Weiterbau der Bundesstraße 404 endet bisher nach dem ersten Bauabschnitt am Zubringer Nord. Naturschützer hatten Bedenken angemeldet. "Aufgrund von neuen biologischen Untersuchungen verzögert sich das Planfeststellungsverfahren für den zweiten Bauabschnitt", erläuterte Nägele (SPD). Nun aber ist das Gutachten für das dritte Quartal 2014 angekündigt - woraufhin dann ein Planfeststellungsbeschluss für Anfang 2015 vorliegen könnte. "Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen", sagt Nägele, der auch die Möglichkeit weiterer Klagen - der zweite Bauabschnitt führt auch an nördlichen Wohnsiedlungen vorbei - nicht aus den Augen verliert.

Hoffnung macht, dass die B 404, die im Endzustand um Schwarzenbek herum eine Nord-Ost-Verbindung zur B 209/Lauenburger Straße schaffen soll, wie die Ortsumgehung in Geesthacht weiter zu zwei von vier Straßenprojekten von "vordringlichem Bedarf im Bundeswegeplan" (Nägele) gehöre. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sei aufgefordert, die "vorhandene Unwucht nach Süden bei derartigen Bauvorhaben" auszugleichen.

Ein weiteres Hemmnis könnte allerdings sein, wenn der zweiten Abschnitt, der vom bisherigen Ende der Bundesstraße bis zur Grabauer Straße angedacht ist, in zwei Projekte aufgeteilt wird. Nägele verdeutlichte indes, dass diese Verzögerung "von niemandem gewünscht" sei. Die Diskussion um eine weitere Teilung sei verheerend: "Das hieße, an entscheidender Stelle zurück auf null zu gehen. Wir wollen diesem Abschnitt in Gänze zu Baurecht verhelfen", so Nägele. Denn ansonsten gäbe es zwei Baustellen, die wieder Zeit, Nerven und noch mehr Geld kosten.

Nägele will sich mit der schleswig-holsteinischen Landesregierung dafür einsetzen, sich auch in der Metropolregion um Hamburg stärker hervorzutun: "Wir müssen dorthin, wo die Herausforderungen sind." Denn eine volle Verkehrsentlastung für die Innenstadt ist erst erreicht, wenn die Ortsumgehung eines Tages befahrbar ist.