Wahlkampf: Bürgermeisterkandidaten versprechen: Verbrüderungsgedanke muss forciert werden

Die spannendste Frage hatte sich Franz Kubelke für das Ende aufgespart. Auge in Auge mit den vier Bürgermeisterkandidaten formulierte der Vorsitzende der Europa-Union Schwarzenbek (eus) diese so: "Welchen der vier Kandidaten würden Sie wählen, wenn Sie nicht selbst Kandidat wären?" Ein Raunen ging durch das Café der Franziskusresidenz, bevor Heike Wladow (CDU) im Sinne ihrer Mitbewerber Ute Borchers-Seelig, Jan Piossek (beide parteilos) und Christian Carstensen (SPD) Kubelke entgegnete: "Ich berufe mich auf das Wahlrecht des Grundgesetzes: frei, gleich und geheim."

Zuvor hatte Kubelke so manch anderes Spielchen mit dem Kandidaten-Quartett bereits über die Bühne gebracht. Das zweite Aufeinandertreffen der Anwärter hatte, wie sollte es auch anders sein, das Oberthema Europa. So durften Wladow, Carstensen, Piossek und Borchers-Seelig in den ersten beiden Warmmachrunden jeweils nach der Ziehung eines Dominosteins mit den Ziffern eins bis vier für die Reihenfolge der Antworten ihre bisherigen Erfahrungswerte und ihre konkrete Europaarbeit der nächsten Jahre ausführen.

Auf Kuschel- oder Konfrontationskurs sollte das Plenum dann mit den Politikern gehen. Kubelke hatte im zweiten Abschnitt zwei Stühle direkt vor der Viererreihe platziert, von wo aus die Anwesenden ihre Fragen stellen konnten. Die übergeordnete Fragenstellung betraf dabei den Verbrüderungsgedanken. Tenor der Kandidaten: Dieser muss aktiv gelebt werden und darf nicht in einer Schublade verschwinden.

Moderator Kubelke, der zum Abschluss zwölf Fragen ("Zwölf ist das Symbol der Vollkommenheit") an die Kandidaten stellte, zog ein positives Resümee des bunten europäischen Abends: "Wenn man allen Kandidaten glauben darf, dann gibt es einen Neuanfang für Schwarzenbek in Sachen Europa. Wir laufen offene Türen ein."