Familienzentrum: Mehrzweckhalle wächst, Arbeiten im Plan

"Wenn du schnell gehen willst, dann gehe allein. Wenn du weit gehen willst, dann gehe mit anderen", sagt Pastorin Sigrun Kühn. Für das entstehende Familienzentrum passt der Ausspruch bestens. Denn die Kirchengemeinde St. Franziskus will mit der neuen Einrichtung einen weiten, aber lohnenden Weg mit den Schwarzenbekern gehen.

Ein weiteres Etappenziel ist offiziell absolviert. Im Beisein vieler Bürger und lokalpolitischer Prominenz wurde gestern Richtfest für die neue Mehrzweckhalle gefeiert. Ein gutes Zeichen für den Fortschritt am Haus 4, das im Rahmen des ersten Bauabschnitts (Kosten 2,1 Millionen Euro) im nächsten Oktober fertig sein soll. "Alles ist im Plan", sagt Projektleiter Christoph Donner. Wem dafür großer Dank gebührt, drückt Kämmerin Ute Borchers-Seelig so aus: "Wenn der Richtkranz hängt, ist das auch der verdiente Lohn für die Planer und das Handwerk."

Bereits mit Leben gefüllt sind das neue Pastorat, der Verwaltungstrakt und die Räume der Familienbildungsstätte, das Haus 3. "Ich staune jeden Tag, was sich alles tut", sagt Sigrun Kühn über die sich wandelnde Arbeitsumgebung. Mit mutig-offensiver Farbgebung: pinkfarbene Wände, blauer Fußboden...

"Das Gefühl ist grundsätzlich schön, weil etwas entsteht", sagt Kühn zur Großbaustelle am Verbrüderungsring, "aber wir müssen viel improvisieren, weil wir auch eingeschränkt sind." Beispielsweise werden schon im Mai im Kirchenzentrum Gottesdienst- und Konfirmandenraum saniert und vorübergehend unbenutzbar. Da werden Konfirmandengruppen und auch der Seniorenclub andernorts unterkommen, beispielsweise im Franziskushaus. Begonnen hat auch die Sanierung des Obergeschosses der Kindertagesstätte St. Elisabeth, die im zweiten Bauabschnitt (Gesamtkosten 2,25 Millionen Euro) energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden muss. Dieses Vorhaben finanziert die Kirchengemeinde mit 338 000 Euro selbst.

Auch wenn sonst alles nach Plan voranschreitet - eine Sache stockt: Der Komplettumbau der Kita ist geplant, doch weiterhin fehlt der Kirchengemeinde eine Übereinkunft mit der Stadt bezüglich der kalkulatorischen Miete.

Das Familienzentrum ist ein "Leuchtturmprojekt" der AktivRegion Sachsenwald-Elbe, die als Haupt-Geldgeber fungiert (750 000 Euro). Weitere Gelder kommen unter anderem von der Deutschen Fernsehlotterie, dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg sowie aus Krediten.