Bürgermeister Schwarzenbeker sind noch unschlüssig über Kandidaten, wollen ihr Wahlrecht aber nutzen

In einem Monat sind die Schwarzenbeker aufgefordert, nicht nur ihre Stimme für die Zusammensetzung des Europaparlaments abzugeben. Von besonderem Interesse dürfte am 25. Mai für die mehr als 12 000 Wahlberechtigten der Europastadt sein, welcher der vier Kandidaten das Rennen um den Bürgermeisterposten im Rathaus macht.

Nach der niedrigen Wahlbeteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl am 26. Mai 2013 stellt sich auch noch eine andere Frage: Geht Schwarzenbek überhaupt an die Urne? Vor gut einem Jahr lag die Wahlbeteiligung bei gerade einmal 38,3 Prozent. Unsere Zeitung hat sich in einer Straßenumfrage unter anderem der Fragestellung der Wahlbeteiligung gewidmet - und das Ergebnis überrascht positiv.

Denn: Die Befragten haben sich vorgenommen, ihr Kreuz auf den Wahlzettel zu setzen. Jan Saucke (35) sagt exemplarisch: "Die Wahl ist doch die einzige Möglichkeit, Einfluss auf die Politik zu nehmen." Auch Nicole Schwarz wird ein Wahllokal aufsuchen. Die 42-Jährige sagt: "Definitiv gehe ich hin. Das ist ja nicht nur unsere Pflicht, sondern wir nutzen überdies ja auch unser Recht aus."

Wählen Ja - aber wen denn? Da sind die Schwarzenbeker genau einen Monat vor dem Termin überwiegend noch nicht festgelegt - denn die meisten kennen die Kandidaten (noch) nicht, geschweige denn ihre Wahlprogramme und ihre Gesichter gerade mal vom Überfliegen der Fotos in der lokalen Tageszeitung. Informationen über die vier Kandidaten Christian Carstensen (SPD), Heike Wladow (CDU), Ute Borchers-Seelig und Jan Piossek (beide parteilos) holt sich das befragte Wahlvolk dennoch aus der Presse und eher nicht bei Wahlkampfveranstaltungen. Dort werden zu viele unnötigen Hoffnungen geschürt, weshalb Jan Saucke diesen Veranstaltungen eher fern bleibt: "Für alle Kandidaten ist es schwer, das Vertrauen in sie zu erfüllen, weil bei vielen Wahlversprechen die Umsetzung ziemlich schwierig ist." Denkt auch Johanna Schmidt (75): "Man kann nur leisten, was man wirklich schafft. Es werden insgesamt zu viele Versprechen gemacht, da sind alle Kandidaten gleich."

Eines steht hingegen für Manfred Eichhorst sicher fest: Der 71 Jahre alte Rentner sehnt sich ach einer neuen Verwaltungsspitze: "Der jetzige Bürgermeister verfügt über keine Volksnähe und drückt sich nur über Zeitungskolumnen aus." Schwarzenbek brauche "den Wechsel und neue Ideen." Die Wichtigkeit des Amtsträgers unterstreicht auch Nicole Schwarz: "Bürgermeister sein ist kein anonymer Posten, sondern der Amtsinhaber sollte sich unter die Bürger mischen."

Johanna Schmidt wiederum lässt sich in ihrer Wahl bis zum 25. Mai nicht mehr beirren. Obwohl sie den SPD-Mann Carstensen für einen guten Gegenkandidaten hält, wird das Votum der 75-Jährigen auf Heike Wladow (CDU) fallen. "Ich bleibe eigentlich immer bei einer Partei und bin keine Wechselwählerin."