Orient-Crew: Unfallauto muss bis zum Start am 2. Mai wieder fahrbereit sein

Die gute Nachricht: Markus Grell geht es gut, und auch die übrigen Beteiligten haben den Auffahrunfall am vergangenen Donnerstag in Brunstorf (wir berichteten) offenbar ohne große Blessuren überstanden. Der 42-jährige Kollower hatte am Donnerstagnachmittag auf der B 207 ein Stauende übersehen und vier Autos mit seinem Allrad-Fahrzeug aufeinander geschoben.

Nicht so gut überstanden hat den Unfall der Subaru-Kombi. Mit dem Unfallwagen und zwei weiteren Subarus wollen Grell und seine fünf Mitstreiter von der "Orient-Crew" aus Kollow am Sonnabend, 3. Mai, in Oberstaufen im Allgäu an den Start gehen. Vor den insgesamt 111 Teams und ihren 333 Fahrzeugen liegt dann eine 8500 Kilometer lange Tour bis in die jordanische Hauptstadt Amman: die "Rallye Allgäu-Orient".

2006 als "Spaß-Rallye" und Gegenentwurf zur Materialschlacht bei der Rallye Paris- Dakar entstanden, ist die Rallye heute auch eine humanitäre Veranstaltung. Zugelassen sind nur Oldtimer ab 20 Jahren oder Autos, die laut Schwacke-Liste höchstens 1111,11 Euro kosten dürfen. Sie werden am Ziel in Amman an eine Hilfsorganisation übergeben, weiter genutzt oder ausgeschlachtet und als Ersatzteile verkauft.

"Wir haben den Unfallwagen gleich in eine Werkstatt nach Elmenhorst bringen lassen", sagt Heiko Holler, Teammitglied der "Orient-Crew". Das Problem: Wegen des Bürgerkrieges in Syrien ist der Landweg versperrt. Zunächst war als Alternativ-Route eine Etappe in Nord-Zypern eingeplant, die jetzt aber abgesagt wurde. Stattdessen werden die Autos am 17. Mai im türkischen Iskenderun auf ein Schiff verladen und auf dem Seeweg direkt nach Israel transportiert. Die Rallyefahrer selbst steigen einen Tag später in Adana ins Flugzeug und fliegen nach Tel Aviv. "Seit Freitag, 12 Uhr, ist das Auto für den dann folgenden Transfer durch Israel nach Jordanien registriert. Ein Ersatzfahrzeug können wir leider nicht mehr nachmelden", erklärt Heiko Holler.

Bis Freitag, 2. Mai, muss der Unfallwagen wieder fahrbereit sein: Um 9 Uhr treffen sich die drei Autos und ihre Fahrer am Kollower Glockenturm in der Ortsmitte, um Punkt 10 Uhr in Richtung Allgäu zu starten. Rallyestart in Oberstaufen ist dann am 3. Mai. Am 24. Mai wollen die Teams nach 8500 Kilometern Fahrt und jeder Menge humanitärer Sonderaufgaben ihr Ziel Amman erreicht haben. "Es ist kein Rennen, sondern eine Ausdauer-Orientierungsfahrt in alten Autos. Das Ziel ist, das möglichst alle Fahrzeuge es bis Amman schaffen", so Holler.

Im Gepäck haben alle Teams unter anderem diverse Steine, die in Jordanien an eine internationale Begegnungsstätte gehen. Außerdem transportieren die Rallyeteams den Dachstuhl eines Jugendhauses, das in Istanbul errichtet werden soll. Weitere Aufgabe: Während der Fahrt sollen die Teams 20 Utensilien gegen jeweils 500 Gramm Reis für ein Flüchtlingslager in Jordanien tauschen.

Am Sonnabend, 26. April, wollen sich die sechs Abenteurer in der Kollower Dorfkneipe "Mückenbach" von ihren Fan verabschieden. Vor der Tür werden dann zumindest zwei Rallyewagen stehen, die gegen eine Spende von den Fans mit Autogrammen und guten Wünschen verziert werden können.

www.orient-crew.de und www.all gaeu-orient.de

Hier gibt es Infos vom Veranstalter zum Verlauf der Rallye.