Rettungsschwimmer: Gemeinsame Ausbildung der DRK Wasserwacht und SiWa trägt erste Früchte

Es sind erschreckende Zahlen, die Badegästen schon das unbeschwerte Vergnügen rauben können. Nur sieben von 21 EU-Badestellen (Bademöglichkeiten mit Infrastruktur) im Kreis Herzogtum Lauenburg sind bewacht. Grund: Die Gemeinden haben kein Geld, reißen landesweit immer Schwimmhallen und -bäder ab - wie bekanntlich auch in Schwarzenbek. Die Folgen sind verheerend. Kinder haben weniger Möglichkeiten, schwimmen zu lernen.

Sieben aus 21 - eine Zahl, die nicht zum erhöhten Sicherheitsempfinden von Freizeitschwimmern beiträgt. Das geht so nicht weiter, dachte sich Helge von Appen, Gründer des Vereins SiWa - Sicheres Wasser, Wasserrettungs- und Sanitätsdienste: "Es gibt zu wenig Rettungsschwimmer." Von Appen absolvierte im vergangenen Herbst eine Ausbildung bei der DRK-Wasserwacht. Gemeinsam mit dem SiWa-Ausbildungsleiter Max Schönrok erwarb er schließlich den Lehrschein, um Rettungskräfte im Wasser ausbilden zu dürfen. Zusammen mit Volker Schröder, Leiter der DRK Wasserwacht Schwarzenbek, wurde dann der Anstoß entwickelt: "Lass uns etwas zusammen machen." Ein Aufbruch zu neuen Ufern: "Für uns war es auch neu, mit der jungen SiWa zu kooperieren", sagt Schröder.

Gesagt, getan: Seit Oktober 2013 trainierten SiWa und Wasserwacht gemeinsam, probten einmal wöchentlich Notfälle im Schwimmbad Reinbek. "Wir wollen ein Zeichen im Südkreis setzen", sagt Helge von Appen. Tatsächlich hat die gemeinsame Ausbildungsarbeit schon die ersten vier Rettungsschwimmer aus den Reihen der SiWa hervorgebracht. Alexander Koch, Sören Dreyer, Tobias Pötschke und Bendix Bollhorn können mit ihrem Rettungsschwimmschein Silber ihren Dienst an Badestellen aufnehmen.

Bei einer Truppe von 15 SiWa- und 23 Wasserwacht-Rettern ist aber gewiss: "Der Bestand muss zahlenmäßig weiter aufgebaut werden", so Schröder.

Beide Verbände haben feste Einsatzgebiete: SiWa beaufsichtigt den Badesee in Müssen seit 2006 und verfügt über den selbst konzipierten mobilen Rettungsanhänger "Maximus". Die DRK-Wasserwacht Schwarzenbek ist hauptsächlich bei Segelregattern auf der Ostsee gefragt, hat überdies eine "Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung" für Einsätze im Südkreis.

Beide Institutionen blicken mit Spannung auf die Badesaison, wollen künftig auch den Austausch von Rettern forcieren und planen auf weitere Aktionen: So stehen weitere Trainingstage, Übungen und Ausbildungen im Sommer auf dem Zettel. Für diese Maßnahmen sollen auch weitere Trainingsgeräte gekauft werden, etwa Tauchtore.