Roter Faden: Konzept für künftige Investitionen orientiert sich an Energieeinsparung

Die Europastadt wird zum Klimaretter: Im Jahr 2015 soll ein Integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet werden, das vorgibt, in welchen Bereichen die Stadt künftig Energie und Kohlendioxid-Emissionen einsparen kann. "Dieses Konzept gibt uns den roten Faden vor, an dem wir uns bei Investitionen orientieren werden", sagt Bauamtsleiter Ralf Hinzmann.

Doch das Konzept bietet noch mehr, nämlich Zuschüsse für Investitionen - wenn man sich an die Vorgaben hält. Bis zu 85 Prozent Förderung sind möglich. Dafür muss die Stadt aber einen Klimaschutzmanager einstellen und das Konzept erarbeiten. Ein erster Schritt ist bereits getan: Während der Stadtverordnetenversammlung stimmten die Politiker einem Antrag der Grünen zu, Zuschüsse für Beraterdienstleistungen noch in diesem Jahr zu beantragen. Eine sportliche Aufgabe für das städtische Bauamt: Bis Donnerstag muss die Ausschreibung stehen, denn danach sind viele Mitarbeiter im Osterurlaub und die Antragsfrist endet am 30. April.

"Dieser externe Berater ist unglaublich wichtig", sagt Hinzmann: Versäumt es die Kommune nämlich, einen Aspekt in das Konzept mit aufzunehmen, kann sie später dafür auch keine Fördermittel mehr beantragen. Mit ins Boot geholt hat Hinzmann deshalb auch Isa Reher, Klimaschutzmanagerin des Kreises Stormarn, die das Konzept und die Fördermöglichkeiten bereits im Bauausschuss vorgestellt hatte (wir berichteten). Damals hatten die Politiker noch beschlossen, erst 2015 einzusteigen. "Durch die Stadtverordnetenentscheidung gewinnen wir jetzt ein Jahr", sagt Hinzmann.

Je nach politischem Beschluss könnte die ganze Stadt in das Konzept eingebunden werden: Auch private Hausbesitzer könnten sich dann vom Klimaschutzmanager beraten lassen. Zuschüsse gibt es jedoch nur für städtische Einrichtungen. Allerdings müssen sich durch die Investition große Einsparungen erzielen lassen. Die Innenbeleuchtung des Rathauses auf moderne LED-Lampen umzustellen, würde nicht gefördert, weil dort bereits Energiesparlampen im Einsatz sind. Auch auf dem Klärwerk, das mit Schilfbeeten, Gasmotor und Solarmodulen arbeitet, gibt es keine förderfähigen Einsparpotenziale, wohl aber im Rathaus, den Kitas oder der leer stehenden Realschule. Auch im Verkehrsbereich gibt es Zuschüsse etwa für Fahrradstraßen oder -stellplätze.

Ebenfalls ins Gesamtkonzept einbezogen wird das Blockheizkraftwerk, das die alte Heizungsanlage der ehemaligen Realschule ersetzen soll. Der Bauantrag an den Kreis wurde am gestrigen Montag abgeschickt, Baubeginn könnte noch dieses Jahr sein. Eine Million Euro wird der Neubau kosten, der wie bisher die benachbarte Schule, Kitas und Jugendtreff beheizen soll. 450 000 Euro Zuschuss sind bereits sicher.