Schwarzenbek (rz). Die letzte Ruhestätte unter Bäumen zu haben, ist jetzt auch auf dem Neuen Friedhof an der Möllner Straße, der von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde betrieben wird, möglich.

In dem Gräberfeld "Stiller Winkel" gibt es jetzt den "Birkenhain". Das ist eine kleine Birkenlandschaft mit Feldsteinen und Gräsern.

"Viele Menschen wünschen sich Gräber, die naturnah sind und die nicht gepflegt werden müssen. Mit diesem neuen Angebot kommen wir ihnen entgegen", sagte Pastorin Christiane Klinge, die das neue Angebot gestern vorstellte.

Im Gegensatz zu weiter entfernten Friedwäldern und Ruheforsten in Kröppelshagen und bei Ratzeburg hat der Birkenhain den Vorteil, dass er sich in der Stadt befindet. So ist er für die Schwarzenbeker -vor allem für ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind -, leicht zu erreichen. Hinzu kommt, dass hinterbliebene Angehörige mit Gehhilfen und Rollatoren in Friedwäldern auf unebenen Wegen Probleme haben.

Der Birkenhain ist nicht für eine anonyme Bestattung gedacht. "Diese Bestattungsform ist sehr zurückgegangen", sagt Christiane Klinge. Sie bedeutet nämlich, dass die Urne nicht im Beisein der Angehörigen eingesetzt wird und diese auch später nicht erfahren, an welcher Stelle sie sich befindet.

"Die Erfahrung hat gezeigt, dass die wenigsten Menschen und ihre Angehörigen dies begrüßen. Ihnen geht es meistens darum, niemanden mit der Grabpflege zu belasten." Der Birkenhain trägt dem Rechnung. Er ist ein würdevoller, naturnaher Ort der Trauer, den die Trauernden nicht pflegen müssen. Er hat Platz für 16 Urnengräber, die jeweils zwei Urnen aufnehmen können. Auf Wunsch können die Grabstellen mit naturbelassenen Feldsteinen, die den Namen der Verstorbenen tragen, gekennzeichnet werden.

Gepflanzt werden darf im Birkenhain nichts, aber eine einzelne Blume darf abgelegt werden. Eine Urnengrabstätte auf dem neuen Gelände für zwei Urnen kostet 1550 Euro. Damit erwirbt man das Nutzungsrecht für 20 Jahre.