Projekt: Käufer entwickelt jetzt ein Konzept

Über diesen Immobilien-Deal hat die Stadt vier Monate gerätselt. Jetzt steht endlich fest, wer den Schwarzenbeker Bahnhof Anfang Dezember 2013 für das Mindestgebot in Höhe von 21 000 Euro ersteigert hat - ein Immobilienexperte aus einem Dorf bei Schwarzenbek, der auch ein Büro in der Europastadt hat und unter anderem als Makler und Immobilienfonds-Manager tätig ist.

Seinen Namen möchte der öffentlichkeitsscheue Mann im Moment noch nicht in der Zeitung lesen, er hat jedoch in einem Gespräch Einblicke in seine Pläne gewährt. "Ich hatte schon länger mit dem Objekt geliebäugelt, hätte es aber eigentlich lieber später gekauft, weil ich momentan viele andere Projekte habe", sagte der Investor. Er wolle jetzt erst einmal in Gesprächen mit dem Eisenbahn-Bundesamt und der Stadt klären, was planungsrechtlich an diesem Standort möglich ist. "Es handelt sich um eine sehr spezielle Immobilie, und ich beschreite mit der Planung des Projekts Neuland. Aber mit einem Standort, an dem jeden Tag 2000 Leute vorbeikommen, muss sich etwas anfangen lassen. Davon bin ich überzeugt", so der Käufer.

Er denkt an eine Nutzung, die für die Pendler interessant ist. Das könne vom Imbiss bis hin zum Zeitschriftenladen reichen. "Es wäre auch denkbar, gemeinsam mit der Stadt eine Art Schwarzenbek-Informations-Zentrum einzurichten", so der Investor.

Einen Gesprächstermin mit Bürgermeister Frank Ruppert und Bauamtsleiter Ralf Hinzmann hat der Immobilien-Experte bereits anberaumt. "Wir sind sehr gespannt auf seine Ideen. Dass wir Personal für eine Schwarzenbek-Information an den Bahnhof abstellen, kann ich mir im Augenblick allerdings eher nicht vorstellen. Wir begrüßen aber alles, was zu einer deutlich verbesserten Attraktivität am Bahnhof beiträgt, und werden das entsprechend unterstützen", so Ruppert.

Die Stadt selbst hatte den Bahnhof mehrfach angeboten bekommen, aber abgelehnt. Denn es besteht Sanierungsbedarf, die Bahn will einen Teil der Fläche weiterhin für den Fahrkartenverkauf nutzen, und es müssen neue Anschlüsse für Wasser und Strom gelegt werden.

Aber da die Politiker schon lange über eine attraktivere Gestaltung des Bahnhofs und des Vorplatzes nachdenken, wäre das jetzt eine einmalige Chance, gemeinsam mit dem neuen Besitzer ein Gesamtkonzept für das Ensemble zu entwickeln. In diesem Zug könnte auch das angedachte Parkraumkonzept mit einbezogen werden, um den gesamten Bereich komplett neu zu ordnen.