DHB: Frank Ruppert übernimmt Vorsitz

Bürgermeister Frank Ruppert kandidiert - aber nicht für das Amt des Bürgermeisters. Er möchte den Vorsitz des Ortsverbandes des DHB Netzwerk Haushalt (ehemals Hausfrauenbund) in Schwarzenbek übernehmen. So will er den traditionsreichen Verein vor der Auflösung retten. Ruppert hatte seinen Entschluss in einem Brief an alle Mitglieder des Ortsverbandes mitgeteilt, der zusammen mit der Einladung zur außerordentlichen Mitgliederversammlung (Dienstag, 29. April, 19 Uhr in Schröders Hotel), bei der die mögliche Auflösung im Raum steht, verschickt wurde.

Die Zusammenkunft wurde anberaumt, weil am 5. März während der Jahreshauptversammlung vergeblich nach einer Vorsitzenden gesucht wurde. Die bisherige Vorsitzende Doris Baumbach hatte sich aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Wiederwahl gestellt. Die 74-Jährige hatte dies schon vor Monaten bekannt gegeben und gemeinsam mit den ehemaligen Vorsitzenden Gudrun Gerigk, Renate Meyer und Sylvia Dieckhoff, die jetzt Landesvorsitzende ist, eine Nachfolgerin gesucht - ohne Erfolg. Sylvia Dieckhoff musste das drohende Aus für den Ortsverband verkünden, den sie selbst einmal leitete.

Jetzt springt Ruppert in die Bresche. "Ich würde es sehr schade, tragisch und außerordentlich bedauerlich finden, wenn der Ortsverband aufgelöst werden müsste", sagt er. Die Vermittlung von Alltagskompetenzen bei der Haushaltsführung, der Verbraucher- und Umweltbildung und der partnerschaftlichen Haushaltsführung würde verloren gehen.

"Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig diese Kenntnisse und Fähigkeiten sind", sagte Ruppert. Er war selbst eineinhalb Jahre "Hausmann", als er mit seiner zweiten Tochter vor 20 Jahren im Erziehungsurlaub war. Den Haushalt zu erledigen und Kinder zu erziehen, sei anstrengend gewesen. Er habe sogar eine "Eltern-Kind-Kur" in Anspruch genommen, die damals so umbenannt wurde, weil er dort der einzige Mann war.

Jetzt ist er zwar nicht der einzige Mann im Ortsverband, denn auch Dieckhoffs Ehemann Klaus gehört dem Verein an, aber er wäre im Falle seiner Wahl einer von drei Männern in Deutschland, die einen Ortsverband des DHB Netzwerk Haushalt leiten. Zudem ist er mit 52 Jahren eines der jüngsten Mitglieder. Das Durchschnittsalter des 109 Mitglieder zählenden Ortsverbandes liegt bei 70 Jahren.

"Mir würde ein Stein vom Herzen fallen, wenn Herr Ruppert gewählt werden würde. Da wäre ich niemals drauf gekommen, dass er an mich herantritt. Ich war erst mal ein paar Sekunden sprachlos und dann habe ich mich sehr gefreut", sagt Doris Baumbach. Das werde dem Ortsverband neue Impulse geben. "Gemeinsam könnten wir zusätzliche Ideen entwickeln, neue Zielgruppen ansprechen und Mitglieder gewinnen. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn die wichtige Tätigkeit des DHB Netzwerks Haushalt weitergeht", sagt Ruppert.