Das Schwarz-Weiß-Bildnis von Helge Harms trug Trauerflor. Die Fahne mit dem Stadtwappen und die Europaflagge sowie ein Bukett weißer Lilien schmückten den Festsaal des Rathauses. Dort nahmen am Freitagabend mehr als hundert Schwarzenbeker, Freunde und Weggefährten sowie die Familie in einer feierlichen Zeremonie Abschied von Helge Harms. Der Erste Stadtrat und Stellvertretende Bürgermeister war am 12. März unerwartet im Alter von 68 Jahren an Herzversagen gestorben.

Nachdem das Ensemble "Vielsaitig" der Kreismusikschule das Palladio von Karl Jenkins gespielt hatte, richtete Bürgermeister Frank Ruppert tröstende Worte an die Trauernden. Trauer sei eine Kunst des Herzen, sagte er und wandte sich dann an die Lebensgefährtin von Helge Harms, Roswitha Bellmann: "Alle fühlen mit dir." Helge Harms sei eine Persönlichkeit gewesen, die mit großem Herzen und Verstand für Schwarzenbek gelebt und gewirkt hat, sagte Frank Ruppert. Er sei begeisterungsfähig, warmherzig, mitfühlend und verständnisvoll gewesen. Als überzeugter Europäer habe er sich in der Aktivregion im Vorstand engagiert und sich für zwei "Leuchtturmprojekte" in Schwarzenbek, den Umbau des alten Amtsgerichtes und den Bau des Familienzentrums der evangelischen Kirche, eingesetzt, deren Fertigstellung er nicht mehr erleben kann.

Der Landtagsabgeordnete Norbert Böhlke, ein Freund von Helge Harms, erinnerte an dessen Tätigkeit als hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär bei Ver.di, die er jahrelang auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen ausübte. "Er hat vielen Menschen Mut gemacht. Er hat sich selbst nie wichtig genommen", sagte Böhlke.

Bürgervorsteher Konrad Freiberg würdigte den Verstorbenen als selbstlosen, mutigen und engagierten Sozialdemokraten und Kommunalpolitiker, der für seine Meinung stritt. Tag für Tag sei er durch die Stadt gegangen, erkennbar an seinem roten Schal, und habe mit den Schwarzenbekern gesprochen. "Ich bin dankbar, dass ich ein Stück des Wegs mit ihm gehen durfte", sagte Konrad Freiberg.