Sicherheit: Immer weniger Mitglieder in den Ortswehren - Besonders eng ist es in den Dörfern

In vielen Dörfern im Lauenburgischen wird es immer schwieriger, den Brandschutz sicherzustellen. Kreiswehrführer Michael Raddatz warnte bei der Mitgliederversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in Elmenhorst, dass Gefahr für die Sicherheit bestehe, wenn nicht entsprechende Maßnahmen zur Mitgliederwerbung ergriffen würden. "Wir suchen händeringend nach Lösungen, wir haben in vielen Feuerwehren immer weniger Mitglieder", so Raddatz.

2013 zählte der Verband, dem 134 Wehren angehören, 4175 aktive Feuerwehrleute, vor zwei Jahren waren es noch 4206, und 2005 zählte der Verband 4245 Aktive. "Wir dürfen nicht müde werden, Werbung für das Ehrenamt in der Feuerwehr zu machen, sagte Raddatz vor 183 Delegierten und zahlreichen Gästen aus Politik und Verwaltung.

In den Städten ist die Lage hingegen entspannt, weder Schwarzenbek noch Geesthacht oder Lauenburg werden von dramatischem Personalmangel in der Feuerwehr geplagt - höchstens einmal in Ausnahmefällen tagsüber - wenn die ehrenamtlichen Feuerwehrleute in ihrem Hauptberuf auswärts arbeiten. Doch Raddatz kennt ein weiteres Problem. "Es wird in vielen Wehren immer schwieriger, Führungskräfte zu finden", sagte er. Das liege daran, dass die nötigen Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule oft zeitintensiv seien und viele Arbeitnehmer heute vom Job her nicht mehr die Chance hätten, diese zu absolvieren. "Dabei profitieren auch Arbeitgeber davon, wenn ihre Mitarbeiter gut ausgebildete Feuerwehrleute sind", appellierte der Kreiswehrführer an mehr Unterstützung durch die Chefs.

Um die Ausbildung zu verbessern, soll voraussichtlich im Juni der erste Spatenstich für einen Erweiterungsbau an der Elmenhorster Kreisfeuerwehrzentrale gesetzt werden. Wir wollen unser Ausbildungsangebot ergänzen und hoffen, den Stau, den wir bei Lehrgängen vor uns herschieben, abbauen zu können", sagte Raddatz. Zurzeit kann der große Bedarf an Fortbildungen mangels Schulungsräumen nicht gedeckt werden.

Wie erfolgreich der Nachwuchs aus den Jugendfeuerwehren ist, berichtete Kreisjugendwart Stefan Jacke während der Versammlung. "Die besten Mannschaften des Landes kommen aus unserem Kreis, und Schleswig-Holstein ist das erfolgreichste Bundesland in Deutschland", so Jacke. Schwarzenbek, Dassendorf und Elmenhorst hatten bei der Landesmeisterschaft die ersten drei Plätze gelegt, Schwarzenbek wurde Vizemeister beim Bundesentscheid. In 37 Jugendfeuerwehren machen zurzeit 151 Mädchen und 583 Jungs mit. Doch auch hier herrscht schon Sorge. Jacke: "Neun Jugendwehren klagen über Mitgliedermangel."

So würden Unterstützungen für die Ehrenamtlichen, die von Einsatzprämien bis hin zu Sonderrenten reichen könnten, immer wichtiger, mahnte Raddatz.