Schwarzenbek (sh). Wenn sie jeweils für einige Tage nach Schwarzenbek kommt, übernachtet sie im Wohnwagen: Tanja Wagenknecht ist die neue Försterin im Rülauer Wald.

Gemeinsam mit Regionalmanager Bernd Struwe-Juhl von der Stiftung Naturschutz ist die 34-Jährige für die Umgestaltung des Rülauer Waldes in einen Urwald zuständig - ein Projekt, das auf Jahrzehnte angelegt ist, aber bereits erste Spuren zeigt.

Während anfangs noch der bei der Stiftung angestellte Förster Eckhard Wenzlaff dafür sorgte, dass Feuchtgebiete sich entwickelten, Nadelholzbestände fielen und Erlenbrüche entstanden, arbeitet die Stiftung in anderen Schutzgebieten mit dem Büro Silvaconcept zusammen. Dort ist auch Tanja Wagenknecht angestellt. Mit dem Weggang von Wenzlaff hat sie die Aufsicht in der Wentorfer Lohe und im Rülauer Wald übernommen. "Ich bin für alles zuständig, was mit den Bäumen zu tun hat. Das reicht von der Fällung bis hin zum Holzverkauf. In diesem Jahr werden wir uns damit befassen, den Nadelholzbestand zu kontrollieren. Wir wollen einen möglichst reinen Laubwald", sagt die Expertin aus Hohenwestedt.

Kilometerweit streift sie bei ihren Rundgängen mit dem Weimaraner-Rüden "Ari" durch den Wald und achtet auf mögliche Schäden. Denn die Stiftung hat die sogenannte Verkehrssicherungspflicht auf dem weitverzweigten Wanderwegenetz.

Die Wentorfer Lohe kennt die drahtige Frau bereits gut, in der Rülau hatte sie in dieser Woche ihren ersten Einsatz. Wie berichtet, hatten die Stürme der vergangenen Wochen größere Schäden angerichtet. Mehrere Bäume mussten gefällt und zahlreiche herabhängende Äste gekappt werden. "Alles ist ruhig verlaufen. Wir hatten mit Protesten gerechnet, wie es sie in der Vergangenheit auch gegeben hat", sagt die Försterin.

Größere Begehungen in Sachen Sicherheit sind zweimal im Jahr geplant, ansonsten kommt die Försterin je nach Bedarf in das 300 Hektar große Schutzgebiet.