Wahlkampf: Vier Kandidaten und ihre Strategien und Vorhaben auf dem Weg zum Verwaltungschef

57 Tage sind es noch, dann wählt Schwarzenbek einen neuen Bürgermeister. Bisher haben sich vier Kandidaten in Position gebracht, die nun in den heißen Wahlkampf starten. Zweimal (5. und 9. Mai) wird es noch öffentliche Diskussionsrunden des Quartetts im Festsaal des Rathauses geben, ansonsten verfolgen Christian Carstensen (SPD), Heike Wladow (CDU), Ute Borchers-Seelig und Jan Piossek (beide parteilos) eigene Strategien im Kampf um Wählerstimmen.

Noch erholt sich Jan Piossek im Urlaub - doch dann startet der 40-Jährige durch: mit Flyern, Facebook-Notizen, Zeitungsanzeigen und einer Art Bürgersprechstunde. Die erste davon plant der Elektrotechniker aus Schwarzenbek am 26. April. "Da können mir die Wähler ihre Wünsche erzählen. Ich möchte mit ihnen direkt in Kontakt treten. Es soll ja nicht so sein, dass ich mir ausdenke, was ein Bürgermeister tun sollte", sagt Piossek, der weiter Einzelkämpfer ohne jedwede Parteiverpflichtung bleiben wird.

Das hat Heike Wladow in doppelter Hinsicht schon getan: Die 58-Jährige ist CDU-Mitglied und wird von Bündnis 90/Grüne unterstützt. Sie plant mehrere Themenabende, beispielsweise zur Pflege (24. April) oder zur Metropolregion (8. Mai). Dabei werden Experten referieren, anschließend will Wladow in die Diskussion mit den Besuchern einsteigen. Überhaupt will die Schwarzenbekerin immer greifbar sein, hat ihren Facebook-Account kürzlich eingerichtet - und seit gestern auch eine Homepage (www.heike-wladow.de) mit Rufnummer: "Ich bin stets ansprechbar auf der Straße. Manchmal ist aber ein Telefonat sinnvoller. Man kann mich jederzeit anrufen."

Wladow brachte bereits ihren Stadtrundgang hinter sich, Christian Carstensen steht dieser noch bevor. Der 41-Jährige lädt am 6. April zum Rundgang "Schwarzenbek gestern - und morgen?" ein. Eine anspruchsvolle Aufgabe für den Langenhorner, der bekanntlich ortsfremd ist, aber selbstbewusst zum Rundgang sagt: "Ich will die Stadt gemeinsam mit den Bürgern entwickeln. Wir müssen uns fragen: Wo soll Schwarzenbek in zehn Jahren stehen? Dazu ist aber auch der Blick in die Vergangenheit wichtig." Darüber hinaus nutzt der SPD-Mann, der von der FDP unterstützt wird, auch die Netzwerke Facebook und Twitter.

In Planung hat Ute Borchers-Seelig eine Bürgersprechstunde alle 14 Tage in Schröder's Hotel. Erste Gespräche mit dem wahlwilligen Volk gab es vor drei Tagen, und die 54-Jährige schwärmt: "Es war einfach toll." Vor allem zur Konsolidierung wollten die Bürger mehr wissen und wandten sich dabei an die Kämmerin, die es genau weiß. Borchers-Seelig plant, wie Carstensen, weitere Aktivitäten - doch die beiden wollen ihre Karten noch nicht ganz offenlegen. Dafür besitzt Borchers-Seelig seit Mitte Februar eine eigene Webseite (www.ubs-schwarzenbek.de) und einen Facebook-Account.