Europa-Union: Viele Veranstaltungen zu brisanten Themen sollen Lust auf die EU-Wahl machen

Der Schock saß tief: Die Jahreshauptversammlung der Europa-Union stand ganz im Zeichen der aktuellen Krise auf der Krim. Mit dem Blick auf den Konflikt der EU mit Russland sagte Franz Kubelke: "Vor einem Jahr konnten wir uns noch nicht vorstellen, dass wir wieder im kalten Krieg sind." Damit eröffnete der Vorsitzender der Europa-Union Schwarzenbek am die Jahreshauptversammlung in Schröders Hotel.

Die Europäische Union (EU) zeige Einigkeit, die Reihen in Europa seien geschlossen. So viel Einigkeit wie jetzt in der Auseinandersetzung um die Ukraine und im Konflikt mit Russland habe es lange nicht in der EU gegeben. "Dennoch bleibt noch sehr viel zu tun", auch das werde jetzt deutlich, betonte Franz Kubelke.

"Wir brauchen langfristig eine gemeinsam abgestimmte Außenpolitik sowie eine gemeinsame Wirtschafts- und Sozialpolitik", so der Schwarzenbeker. Der Hintergrund: Der EU steht das Schwierigste in diesem Konflikt noch bevor. Die wirtschaftlichen Verbindungen und die Abhängigkeit der 28 EU-Staaten von Russland sind sehr verschieden. Von Wirtschaftssanktionen Russlands als Antwort auf Sanktionen der EU wären die einzelnen Staaten sehr unterschiedlich betroffen. Für das auf den Außenhandel konzentrierte Deutschland ist Russland etwa ein wichtiger Handelspartner. Zudem ist Russland ein wichtiger Erdgaslieferant für die Bundesrepublik. Daher gilt es, Pläne der gegenseitigen Unterstützung auszuarbeiten, reklamierte der Schwarzenbeker.

Von der "großen Politik" schlug Kubelke den Bogen zur Tätigkeit der Europa-Union vor Ort. Gegenwärtig hat der Verein 65 Mitglieder. Die Schwarzenbeker haben mit Blick auf die Europawahl am 25. Mai einige Aktivitäten geplant. Los geht es bereits in dieser Woche. Am Mittwoch, 26. März, spricht die Bundestagsabgeordnete Nina Scheer (SPD) über das Thema "Freihandelsabkommen EU/USA - Handel zwischen Freiheit und Werten". Kritiker fürchten freie Bahn für Gen-Mai und Chlor-Hähnchen. Beginn ist um 19 Uhr in Schröders Hotel, Compestraße 6.

Um Schwarzenbeks Zukunft als Europastadt, Ideen und Ziele der "Europaarbeit" dreht sich eine Diskussion am 29. April. Dazu sind die Bürgermeisterkandidaten Ute Borchers-Seelig, Heike Wladow, Jan Piossek und Christian Carstensen eingeladen. "Wir wollen keine Podiumsdiskussion führen, sondern die Veranstaltung nach der Fishbone-Methode gestalten", sagte Franz Kubelke. Dabei setzen sich Gäste aus dem Publikum auf einen leeren Stuhl neben den Referenten und stellen ihre Fragen. Ort und Uhrzeit für den Termin werden noch bekannt gegeben.

Weiter geht es am Freitag, 2. Mai. Dann ist der Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz (Bündnis 90/Grüne) zu Gast bei der der Europa-Union. Er referiert mit Blick auf den NSA-Abhörskandal über das Thema "Vorsicht! Freund hört mit - Datenschutz und Bürgerrechte in Europa". Beginn ist um 19 Uhr in Schröders Hotel. Zuvor werden die Mitglieder der Europa-Union beim Maibaumfest am 1. Mai auf dem alten Markt auf die Europawahl einstimmen.