Schwarzenbek (jhs). “Die Lage ist relativ ruhig“, sagen Ernst Jenner, Dienststellenleiter der Polizei in Schwarzenbek, und Jürgen Alfke, Chef der Kripo Geesthacht.

Das war vor nicht einmal zehn Jahren ganz anders. Doch die "Kriminalstatistik für Schwarzenbek 2013" verzeichnet bei fast allen Deliktarten rückläufige Zahlen.

Insgesamt verzeichneten die 19 Beamten in der Europastadt 943 Straftaten, was gegenüber dem Vorjahr bereits ein deutlicher Rückgang ist - 2012 waren es noch 1193 Fälle gewesen. Im Vergleich zum Jahr 2006 wurde die Zahl gar halbiert (1884).

Dafür gibt es auch eine einleuchtende Erklärung. Damals verbreiteten Jugendbanden Angst und Schrecken. Doch die Gesetzeshüter nahmen sich dieser Problemgruppe an. "Bei den Straftaten mit Jugendlichen haben wir uns kontinuierlich verbessert, weil die Netzwerktreffen zwischen Polizei, Streetworkern und Stadtjugendpflege gegriffen haben", sagt Jugendsachbearbeiter Andreas Appel. Einziges Problem bleiben die Sachbeschädigungen: Von 131 Fällen geht jede zweite auf das Konto einer Person unter 18 Jahren.

Für das "subjektive Sicherheitsgefühl" (Jenner) sind zwei Statistiken wichtig: Straßenkriminalität und Raubtaten. Die Straftaten im öffentlichen Raum standen im Jahr 2005 noch bei 703 Fällen, 2012 noch bei 351 und im Vorjahr nun bei 261. Raube gab es 2012 noch 19, ein Jahr später wiederum nur noch elf.

Ebenfalls einen signifikanten Erfolg kann die Polizei in Sachen Einbrüche vermelden. Bei den Wohnungseinbrüchen fiel die Zahl im Jahresvergleich von 30 auf 22 Vorfälle, nachdem in den Vorjahren ungebetene Gäste deutlich mehr Konjunktur hatten. Auch diese positive Tendenz ist Maßnahmen geschuldet, wie Jürgen Alfke erklärt: "Die erhöhte Streifentätigkeit und Präsenz sowie die Einführung von länderübergreifenden Ermittlungsgruppen hat sich als der beste Weg herausgestellt, Einbrechern zuvorzukommen."

Schwarzenbek ist damit wahrlich keine Verbrecher-Hochburg. Was aber auch nicht unerheblich ist: Die Beamten klärten fast jeden zweiten Fall (48,8 Prozent) und liegen somit über dem Landesdurchschnitt. "50 Prozent zu knacken, ist immer ein Anreiz", sagt Jenner für 2014.