Sturmschäden: Stiftung Naturschutz fällt zerstörte Bäume und kappt hängende Äste

Wenn in der Rülau die Kettensägen kreischen, ruft das immer wieder Umweltschützer und Anwohner auf den Plan. Das weiß Thomas Voigt von der Stiftung Naturschutz aus mehrjähriger Erfahrung. Seitdem die Stiftung das 300 Hektar große Waldstück im Jahr 2008 für drei Millionen Euro gekauft hat, gibt es immer wieder Streit um geflutete Furten, Wanderwege und vor allem um gefällte Bäume. Deshalb kündigt Voigt die nächste Abholzaktion auch sicherheitshalber an.

Am Montag, 24. März, sollen professionelle Baumpfleger Sturmschäden beseitigen. Zwar dürfen nach dem Landesnaturschutzgesetz nach dem 14. März keine Baumpflegearbeiten mehr vorgenommen werden, hier gilt aber eine Ausnahme. "Wir müssen die Verkehrssicherungspflicht an den Wegen und der Gülzower Straße sicherstellen. Die Stürme Christian und Xaver haben große Schäden hinterlassen. Wir müssen verhindern, dass Spaziergänger oder Autofahrer durch fallende Äste oder beschädigte Stämme gefährdet werden", erläutert Voigt. Es sollen aber nur die notwendigsten Arbeiten vorgenommen werden. "Das anfallende Holz bleibt im Wald. Es dienst Pilzen, Insekten und Vögeln als Lebensraum. Das entspricht unserem Konzept eines naturnahen Waldes", so Voigt.

Aber nicht nur in der Rülau hat die Stiftung Naturschutz öfter Ärger mit ihren von Anwohnern argwöhnisch beobachteten und häufig umstrittenen Fällaktionen. In der Wentorfer Lohe - einem weiteren Waldprojekt der Stiftung - sind in der vergangenen Woche Bäume auf einer Streuobstwiese gefällt worden - noch vor dem 14. März. Ein Imker hatte Anzeige erstattet, die Polizei sah aber nach ersten Ermittlungen keinen Tatbestand (wir berichteten).

Aktuell sorgt aber ein weiterer Fall von Baumfällungen für Proteste. Entlang der B 207 hat das Straßenbauamt in den Wintermonaten zwischen Talkau und Elmenhorst eine Reihe von Bäumen gefällt. "Das ist ein massiver Eingriff in den Gehölzbestand. Nachpflanzungen sind nahezu völlig ausgeblieben. Wir haben Kontakt mit dem Kieler Verkehrsministerium aufgenommen, damit in Zukunft keine gesunden Bäume mehr abgeholzt werden", sagte Klaus Tormählen, Sprecher der Kreis-Grünen.