Projekte: Fußballverein hält an Plan für Kunstrasenplatz fest - Zahl der Mitglieder stark gewachsen

In zwei Jahren wird groß gefeiert an der Schützenallee. Dann wird der SC Schwarzenbek 100 Jahre alt. "Wir sind in der Pflicht, etwas zu bieten", kündigt Wolfram Kubbutat, 1. Vorsitzender des SCS, an. Zum Jubiläum des Klubs ist aber die Umsetzung zweier anderer Vorhaben noch weitaus bedeutsamer als die anstehenden Feiern: die Realisierung des eigenen Kunstrasenplatzes und die Übernahme der Sportanlage an der Schützenallee aus den Händen der Stadt.

Es sind zwei Riesenprojekte, die sich die Kicker auf die Agenda gesetzt haben. Der reine Fußballverein hat seit der Abspaltung vom TSV Schwarzenbek im Jahre 2009 nicht nur zahlenmäßig von etwa 150 auf aktuell 560 Mitglieder zugelegt, sondern durch eigene Initiative und Arbeitskraft vieles in den vergangenen fünf Jahren bewerkstelligt. Klubhaus, Duschkabinen und Anzeigetafel wurden von den Mitgliedern saniert. Vor zwei Jahren hatte die Landesliga-Elf der Grün-Schwarzen den Bundesligisten Hamburger SV zum Testspiel zu Gast. Im vergangenen Jahr erhielt der Verein zudem den mit 10 000 Euro dotierten Ehrenamtspreis der Initiative "Hamburger Weg". Viel Gutes ist also schon erreicht, aber die SCS-Macher wollen noch mehr für ihre Farben tun: Thema Kunstrasen sowie die eigene Verantwortung für ihre Plätze bis spätestens 2016.

Zum Kunstrasen: Geplant ist ein Kleinfeld, das mit der Zeit auf die Wettkampfmaße aufgestockt und oberhalb des ersten Platzes vor dem Freizeitwald errichtet werden soll. Der Investitionsumfang beträgt rund 300 000 Euro.

Das ursprüngliche Finanzierungskonzept trägt nicht mehr: Eine Beteiligung Schwarzenbeks ist höchst unwahrscheinlich, denn die Kassen der Stadt sind leer. Nun baut der Klub auf andere Säulen für die Finanzierung. "Wir sprechen mit der AktivRegion Sachsenwald-Elbe, zum anderen hoffen wir auf Geld von Sponsoren, unserem Förderverein und denken über eine mögliche Kreditaufnahme nach", erläutert Wolfram Kubbutat.

Der künstliche Belag garantiert neben Langlebigkeit weitere Vorteile: "Ein Kunstrasen kostet alle fünf Jahre das Geld für die Pflege, was wir für Naturrasen jedes Jahr ausgeben müssten. Und es gibt weniger Spielausfälle", sagt Frank Böhnisch. Der neue Marketingleiter wurde vom Klub für die Realisierung der Projekte hinzu geholt.

Der SCS möchte die Anlage als Hauptnutzer für 25 Jahre übernehmen. Die Stadt soll Eigentümer bleiben, dennoch finanziell entlastet werden. "Wir würden über ein Leasing-Konzept für Maschinen zur Platzpflege der Stadt helfen, Geld zu sparen", erklärt Frank Böhnisch. Auf weitere Mitnutzer der Anlage wie den TSV, Schulen oder die Feuerwehr hätte dies keinen Einfluss, sie seien beim SCS weiter willkommen. "Für einzelne soll und darf sich nichts ändern", sagt Kubbutat. Andere Nutzer sollen nichts verlieren, der SCS möchte gewinnen: Die Traditionsstätte soll erhalten und die Position gegenüber Sponsoren verbessert werden.

Insgesamt muss der Trainings- und Spielbetrieb von 31 Mannschaften aufrechterhalten werden - darunter sieben Herren-, zwei Frauen- und einer Mädchenmannschaft. "Wir müssen unseren Mitgliedern Platz schaffen", fordert Kubbutat. Die Verantwortlichen setzen auf weiteres Wachstum - durch die vielen Neubaugebiete, den Zuzug junger Familien wie auch die Fußball-WM diesen Sommer. Zum 100. Geburtstag will der SCS mit den 1. Herren hoch hinaus. Böhnisch: "2016 in der Oberliga zu spielen, wäre toll."