Gülzow (jhs). Der Markttreff Gülzow wird als einer von 14 Kultur-Orten im “Jahr der kulturellen Bildung 2014“ von der Landesregierung Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Dahinter steckt die Idee, die dörflichen Multifunktionszentren bekannter und sichtbarer zu machen. Als ersten Markttreff hat Ministerin Anke Spoorendonk (SSW) in der vergangenen Woche den Markttreff im lauenburgischen Koberg ausgezeichnet.

Doch über dem bald ministeriell dekorierten Ort an der Hauptstraße 21 in Gülzow schwebt ein Damokles-Schwert namens "Netto". Wie berichtet, hat die Stadt Geesthacht dem geplanten Bau des Marken-Discounters an der B 5 grünes Licht gegeben. Der Standort ist nur fünf Kilometer vom Markttreff entfernt. Zuletzt stimmte auch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises dem Vorhaben zu. Die Befürchtung der Gülzower Politiker: "Netto" könnte mit seinem Angebot Markttreff-Kunden untreu werden lassen.

Das Thema kam auf die Tagesordnung der jüngsten Gemeindevertretung, und Gülzows Bürgermeister Wolfgang Schmahl äußerte noch einmal die Bedenken seiner Gemeinde: "Wir fürchten, dass Kaufkraft von uns abgezogen wird. Uns geht es gar nicht darum, einen Nahversorger zu blockieren, es geht vielmehr um den Standort in Grünhof." Die Gülzower Politiker glauben, dass der Discounter in Tesperhude besser angesiedelt sei und dort keine negativen Auswirkung auf die Kundenzahl des Markttreffs hätte.