Buschkoppel: Chinesen und TSV planen

Sport-Kita oder Lagerhalle für Heimtextilien oder sogar beides? Um das Areal zwischen Sporthalle Buschkoppel und ehemaligem Aldi-Markt buhlen derzeit TSV und Chinesen. Hinter dem Beachvolleyballfeld, dort wo die Handballsparte jedes Jahr den Bahama-Cup austrägt, will der Turn- und Sportverein Schwarzenbek (TSV) eine neue Kindertagesstätte für maximal zwei Gruppen errichten, die später erweitert werden kann. Zunächst sollen dort 30 Kinder betreut werden.

Die erste Besonderheit: Der TSV wäre der erste Sportverein in Schleswig-Holstein, der eine Kita baut und auch selbst betreibt. Andere Vereine mit vergleichbaren Angeboten suchten sich Träger für ihre Kitas.

Die zweite Besonderheit: "Es wird eine 'Bewegungs-Kita', das heißt, die Räume und der Tagesablauf werden so ausgerichtet sein, dass die Kinder sich möglichst viel bewegen, Sport treiben und die Muskeln trainieren", sagt TSV-Geschäftsführerin Mareike Busch.

Eine weitere Besonderheit: Die Kita soll zweisprachig ausgerichtet sein. Die Kinder der chinesischen Beschäftigten des angrenzenden European Textile Centers, das kürzlich eröffnet wurde und sich auf dem angrenzenden Grundstück ebenfalls erweitern will, sollen dort betreut werden und die anderen Kinder sollen Chinesisch lernen können.

Für den TSV-Vorsitzenden Peter Stimper passen die Gegebenheiten für die künftige Kita perfekt zusammen wie bei einem Puzzle. Wegen der Nähe zur Turnhalle Buschkoppel und der TSV-Geschäftsstelle liegt die sportliche Ausrichtung der Kita auf der Hand. Die Nachbarschaft zum ETC spricht für einen bilingualen Kindergarten. "Wir haben die Idee, dass eine Erzieherin aus der Partnerstadt Haimen dort arbeitet", schlägt Stimper vor.

Der TSV will für das Vorhaben ein 1000 bis 1500 Quadratmeter großes Grundstück neben der Turnhalle Buschkoppel erwerben. Nach dem Kauf werden die Planungen und die Finanzierung konkretisiert. Am 15. Mai entscheidet die Delegiertenversammlung des TSV, ob sie das Vorhaben genehmigt. Dann beginnen die Ausschreibungen für das Bauvorhaben.

Dabei schwebt dem TSV auch eine zweite Variante vor, in der die Kita im Keller ein Schwimmbecken bekommt. Je nachdem, wie sich dadurch die Bau- und Unterhaltungskosten gestalten, kann das Becken auch 25-Meter-Bahnen haben, die dann vermietet werden. Ein Schwimmbecken mit Wettkampfbetrieb schließt Stimper jedoch aus.

Seine Vorstellungen will er am Montag im nichtöffentlichen Teil des Kulturausschusses den Politikern vorstellen. Während der Ausschussvorsitzende Eberhard Schröder (FWS) der Ansicht ist, dass nur eines der beiden Projekte realisiert werden kann, ist sich Bürgermeister Frank Ruppert sicher, dass eine Einigung zwischen Chinesen und TSV möglich ist. "Abhängig vom Platzbedarf für die Projekte, könnte sogar noch ein Beachvolleyballfeld übrig bleiben, so der Verwaltungschef.