“Zwischenzeugnis“: Neue Leiterin des Gymnasiums zieht Bilanz

Europaschule - ein großer Name für das Gymnasium, das Birgit Roschlaub leitet. Mit Ehrfurcht erfüllt das die 55-Jährige aber nicht: "Ich habe den Eindruck, dass dieser Begriff in den Hintergrund getreten ist", sagt Birgit Roschlaub, die sich in nunmehr neun Monaten als Schulleiterin des Gymnasiums Schwarzenbek ein Bild von ihrer Arbeitsstätte machen konnte.

Die Rektorin zieht ein positives Fazit. "Mir gefällt meine Arbeit ausgesprochen gut." Angetreten war sie mit der Devise: "Erst die Menschen, dann die Verwaltung". Ihr sein wichtig, "eine Schulleiterin mit Transparenz zu sein", sagt die Nachfolgerin von Frank Schwertfeger. Entsprechend hat sie einen Vorstellungsmarathon hinter sich gebracht, 41 Klassen, insgesamt 1050 Schülergesichter gesehen, dazu Elternabende und Schulbeiratssitzungen abgehalten.

"Die Schule hat ein Platzproblem", weiß Birgit Roschlaub. Schüler sollen für das individuelle Lernen künftig mehr Rückzugsräume als den Oberstufenraum sowie die nur temporär geöffnete Cafeteria und das Forum bekommen. Dran ist die Schulleiterin ferner an Kooperationsverhandlungen mit der Gemeinschaftsschule. Das Ziel: Jeder Schwarzenbeker Schüler soll mit gemeinsam angebotenen Profilen die Chance bekommen, in seiner Heimatstadt Abitur zu machen.

Am Gymnasium ist die Profilbildung im sechsten Jahr etabliert, bietet vier verschiedene Ausrichtungen (sprachlich, naturwissenschaftlich, sportlich, gesellschaftlich) an. Das Ziel nennt Oberstufenleiterin Gudrun Müller: "Profile sollen auf das Studium vorbereiten."

Als weiteren Erfolg können Birgit Roschlaub und ihre Schule das Prädikat "Kooperationsschule zur Talentförderung für Tischtennis" verbuchen. Viel mehr soll es für die sportaffine Rektorin aber auch nicht sein: "Um Partnerschule des Leistungssports zu werden, braucht man ein Internat. Das können wir nicht anbieten." Entsprechende Talente genießen bereits Rücksichtnahme, können beispielsweise Lehrgänge und Turniere besuchen. Alles in Ordnung für Birgit Roschlaub - unter einer Bedingung: "Die schulischen Leistungen müssen stimmen."

Eine weitere Neuerung ist der quartalsmäßig erscheinende Informationsbrief, anfangs übrigens "Blauer Brief" genannt: "Das ist aber bei vielen zu negativ besetzt, deshalb haben wir es geändert", sagt Roschlaub. So soll die Schulgemeinschaft erfahren, was gelaufen ist.

Und wie war das mit der Europaschule? Diesen Begriff will Birgit Roschlaub wieder in den Vordergrund rücken, denn ein paar Planspiele zu Europa, Workshops mit Europaabgeordneten oder Kursfahrten nach Wien, London oder Krakau können nicht alles sein.

Seit dem April 2008 ist das Gymnasium an der Buschkoppel angesiedelt. 73 Lehrer unterrichten in 42 Klassen mehr als 1000 Schüler.