Bauprojekt: Blumenhändler-Paar Scheumann expandiert mit “Glaspalast“ an der Gülzower Straße

Der Schandfleck an der Einmündung Gülzower Straße/Hamburger Straße verschwindet - zumindest zum Teil. Das marode Gebäude von Schriftschnitt und die alten Garagen werden seit gestern abgerissen und machen Platz für ein großzügig verglastes Gartencenter und vier altengerechte Wohnungen.

Bauherr ist ein Traditionsunternehmen aus Schwarzenbek. Die Gärtnerei Scheumann expandiert und macht sich fit für die Zukunft. An ihrem mittlerweile dritten Standort in Schwarzenbek errichten sie jetzt eine Verkaufsgärtnerei.

"Wir erfüllen uns einen großen Traum, denn wir haben beide bei großen Gärtnereien unsere Berufe gelernt und hatten schon immer den Wunsch, uns zu vergrößern", sagt Udo Scheumann (42), der seit 1997 mit seiner Frau Bettina (42) die Gärtnerei an der Uhlenhorst 32 a und den Blumenladen an der Lauenburger Straße 2 a führt. Jetzt bauen sie an der Gülzower Straße auf 1500 Quadratmetern ein modernes Energieeffizienzgewächshaus, in dem dann auch der Verkauf von Stauden, Rosen und Topfpflanzen geplant ist. In einem zweiten Gewächshaus werden die Saisonpflanzen wie Frühblüher und später Balkon- und Beetpflanzen gelagert.

Der bisherige Produktionsstandort an der Uhlenhorst bleibt erhalten. Dort hegen und pflegen die Scheumanns in neun Gewächshäusern, die sie vor zwei Jahren modernisiert haben, hauptsächlich Geranien, Petunien, Verbena, Efeu, Kräuter und Tomatenpflanzen.

"So kommt in dem neuen Verkaufsgewächshaus Ware aus Schwarzenbeker Produktion auf den Ladentisch", erläutert Udo Scheumann. Er hatte das Unternehmen von seinem Vater Wolfgang übernommen. Gegründet wurde es allerdings schon von dessen Vater Oskar, der aus Ostpreußen kam, wo er eine Gemüsekonserven-Fabrik besaß.

Spätestens im Frühjahr 2015 soll die Eröffnung sein. Der Blumenladen im Stadtzentrum bleibt aber weiterhin erhalten. Den beliebten Verkauf von Beet- und Balkonpflanzen gibt es in diesem Jahr auf alle Fälle noch in der Uhlenhorst. Die Saison für Gartenfreunde startet dort am 2. Mai.

Inzwischen ist das Abbruchunternehmen mit dem Abriss der auf dem Grundstück befindlichen Garagen, der Kegelbahn und des daneben stehenden Hauses beschäftigt. Das Gebäude, in dem sich früher das chinesische Restaurant "Jade" befand, gehört nicht zum Grundstück der Gärtnerei und bleibt stehen. In ein paar Wochen wird mit dem Hochbau begonnen. Auf dem Grundstück entstehen auch vier altersgerechte Wohnungen auf zwei Etagen. Das Wohnhaus wird mit einem Fahrstuhl ausgerüstet.

"Wir begrüßen das Konzept und haben das Projekt frühzeitig begleitet. Für uns war es eine wichtige Nachricht, dass das Floristik-Geschäft in der Innenstadt bestehen bleibt. Das ist ein wichtiges Mosaik in der Angebotspalette", so das Fazit von Uwe Krützmann, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Schwarzenbek (WVS). Aber auch der neue Gartenmarkt an der Gülzower Straße ist seiner Einschätzung nach eine Bereicherung für die Innenstadt. "Wir müssen da innerhalb der Stadtgrenzen denken. Wer in den Lupus-Park oder jetzt zum neuen Ensemble aus Aldi und Gartenmarkt zum Einkaufen kommt, fährt nicht weiter nach Geesthacht, wenn er noch etwas anderes benötigt. Das bringt dann auch Impulse für den Einzelhandel in der Innenstadt. Alles, was hier das Angebot erweitert, ist gut für Schwarzenbek", so Krützmann.