Förderquote: Stadtverordnete wollen Entscheidung des Kreistages abwarten

Was war nicht alles im Vorfeld geschehen: Schuldzuweisungen gingen hin und her, Sitzungen - mal öffentlich und mal intern - wurden abgehalten und immer neue Ideen entwickelt, wie kurzfristig Kita-Plätze geschaffen werden könnten - vergeblich. Bei einem Treffen am Donnerstagabend hat der "Ältestenrat", der sich aus den Fraktionschefs, Bürgervorsteher und Bürgermeister zusammensetzt, die Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung am kommenden Montag abgesagt. Einziger Tagesordnungspunkt war die Schul- und Kitaplanung.

Was für Eltern, die auf einen Krippen- oder Kitaplatz warten, nach Wochen der Hoffnung eine Enttäuschung ist, bedeutet für die Stadt ein Ende des lähmenden Streits zwischen Bürgermeister Frank Ruppert und Bürgervorsteher Konrad Freiberg. Beide versichern nun: "Gemeinsam wollen wir, Politik und Verwaltung, nun einvernehmlich und möglichst schnell auch mit Hilfe des Kreises Herzogtum Lauenburg positive Lösungen für Eltern und Kinder herbeiführen."

Damit folgen die Politiker der Argumentation des Bürgermeisters: Ruppert hatte mehrfach erklärt, dass es aufgrund des Verfahrens kaum möglich sei, zeitnah Plätze zu schaffen. Als einzige kurzfristige Möglichkeit hatte er die Erweiterung der Kita Traumland gesehen, die nach Protesten von Eltern der Grund- und Gemeinschaftsschule, die Räume hätte abgeben müssen, von den Stadtverordneten verworfen wurde. Um Eltern wie auch Trägern Planungssicherheit zu gewähren, will man nun eine Sitzung der Teilfachplanungsgruppe des Kreises am 8. April abwarten. Weil der Kreis zuständig für die Genehmigung von Kitaplätzen ist, müssen alle Kommunen dort ihre Planungen einreichen. In der letzten Sitzung wurden 75 Plätze in den Ämtern Breitenfelde, Sandesneben-Nusse und Lauenburgische Seen positiv beschieden.

Schwarzenbek hat bereits einen positiven Bescheid über 20 Krippen-, 20 Regel- und 15 Hortplätze aus dem vergangenen Jahr, die noch nicht realisiert wurden. Zudem wurden im Februar dieses Jahres weitere 55 Krippen-, 40 Regel- und 15 Hortplätze beantragt. Darin enthalten sind zehn Krippenplätze, die die Kita Traumland jetzt bereitstellt, sowie 40 Plätze der Fette-Betriebskita. Die endgültige Entscheidung fällt dann im Kreistag am 19. Juni.

"Wenn der Kreis die Situation dann auch so einschätzt, legen wir gleich los", sagt Ruppert. Parallel dazu soll versucht werden, auf Tagesmütter auszuweichen und im Realschulpavillon eine provisorische Kita einzurichten.