Meiereistraße: Brennende Plastikstühle sollen das Feuer ausgelöst haben

Jahrelang hatte es im Schwarzenbeker Stadtgebiet kein Großfeuer mehr gegeben. Und jetzt zählt die Feuerwehr in diesem Jahr bereits zwei große Brände. In der Nacht zum Sonnabend ging auf einem Gewerbehof an der Meiereistraße ein Lager in Flammen auf. Auch Teile des Dachstuhls eines angrenzenden Wohnhauses wurden bei dem Großbrand zerstört. In der Neujahrsnacht hatte ausgehend von einem Carport an der Bismarckstraße ein Großfeuer gewütet.

"Um 0.54 Uhr wurden wir von der Leitstelle zunächst zu einem Kleinfeuer gerufen, es sollten Plastikstühle brennen", berichtet Karsten Lünse. Der Zugführer der Feuerwehr leitete den Großeinsatz, der sich entwickelte. Lünse: "Das Feuer griff rasend schnell um sich und schon auf dem Weg zum nahe gelegenen Gerätehaus konnten einige Kameraden den Feuerschein sehen." Daraufhin wurde umgehend Vollalarm für alle Feuerwehrleute der Stadt ausgelöst. Betroffen war ein Lager der früher an der Meiereistraße 6 ansässigen Quaack-Möbelwerkstätten.

Die Flammen loderten in der ersten Phase des Einsatzes teilweise meterhoch. "Neben der direkten Brandbekämpfung mussten wir auch eine Riegelstellung zu den benachbarten Produktionshallen der ehemaligen Keksfabrik Lembcke aufbauen, um eine Ausbreitung zu verhindern", berichtet Lünse.

Weil in dem Haus, das direkt an das lichterloh brennende Lager angebaut ist, im Obergeschoss Wohnungen untergebracht sind, verschafften sich die Feuerwehrleute gewaltsam Zutritt und erkundeten, ob sich dort noch Bewohner aufhielten. Es war aber niemand zu Hause, sodass sich die Retter auf die Löscharbeiten konzentrieren konnten. Durch fünf Strahlrohre - eines davon über die Drehleiter - bekamen sie den Brand schnell unter Kontrolle. "Aufwendig gestaltete es sich, verschiedene Türen zu öffnen, um dahinter verborgene Brandnester ablöschen zu können", so Lünse. Drei Stunden waren 50 Feuerwehrmänner, die mit zehn Fahrzeugen angerückt waren, im Einsatz.

Als Ursache des Feuers wird Brandstiftung angenommen, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Die Schadenshöhe stand zunächst nicht fest.

"Wir haben einige sehr arbeitsreiche Tage hinter uns", zieht Feuerwehrchef Martin Schröder eine Zwischenbilanz. "Wir waren am Dienstag und Donnerstag jeweils zwei Mal im Einsatz, am Freitag sogar drei Mal und dann bei dem Großfeuer am Sonnabend", berichtet Schröder.