Zusammenhalt: 22 freiwillige Helfer unterstützen Ältere bei Behördengängen, Einkauf oder Hausarbeit

Zusammen halten - das haben sich 22 ehrenamtliche Helfer auf ihre Fahne geschrieben. Sie engagieren sich im Projekt "Zusammenhalt", dass das Diakonische Werk im Oktober 2011 ins Leben rief. "Richtig los ging es Anfang 2012. Heute freuen wir uns über ein sehr gut funktionierendes Netzwerk und sind bekannt im Lauenburgischen", sagt Projektkoordinatorin Katrin Ackermann.

Derzeit werden 38 Senioren unterstützt. Viele der Ehrenamtlichen sind von Anbeginn dabei. Sie helfen beim Einkaufen, bei Behördengängen, bei der Hausarbeit, Arztbesuchen, führen den Hund aus oder lesen vor. "Die sogenannten 'Best Ager' zwischen 55 und 75 Jahren wollen in ihrer nachberuflichen Lebensphase etwas Gutes tun. Sie sind aktiv, flexibel und bringen durch ihre Berufserfahrung große Potenziale und kreative Ideen mit", lobt Ackermann ihre "Truppe".

Dazu gehört auch Gerald Marth aus Schwarzenbek. Der ehemalige Programmierer wird von den anderen "PC-Doktor" genannt: "Es kommt schon vor, dass ich von Computer zu Computer wandere und helfe". Die erste Aufgabe des Geesthachters Karl Eichberger war eine Glühlampe auszuwechseln. "Dabei ist es aber nicht geblieben", so Eichberger, der 30 Jahre Feuerwehrmann und zehn Jahre Vorsitzender der Schützengesellschaft Geesthacht war. Er konnte einer älteren Dame helfen, die das Vertrauen in die Menschen komplett verloren hatte: "Sie wurde zuvor von ihren Nachbarn betrogen. Ich musste langsam das Vertrauen aufbauen - dann erst vertraute sie mir eine Tüte voll mit unerledigter Post an. Ich bearbeitete nach und nach wichtige Briefe von der Krankenkasse, von Versicherungen und Behörden".

Die Ehrenamtlichen treffen sich einmal im Monat, um sich auszutauschen und Probleme zu besprechen. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, wie den Pflegestützpunkten in Mölln und Geesthacht, mit Kirchengemeinden und mit Nachbarschaftshilfen, stärke das Vertrauen der Senioren in das Projekt, so Ackermann. Melden können sich bei der Projektkoordinatorin ältere Menschen, die Unterstützung brauchen, aber auch deren Angehörige. "In den zwei Jahren erreichten uns insgesamt weit über 100 Anfragen", sagt Ackermann, die in Ratzeburg unter Telefon (0 45 41) 88 93 35 erreichbar ist.