Kita-Diskussion: Runder Tisch bringt keine neuen Ideen - Betriebskita der LMT-Fette auf gutem Weg

Nach und nach kochte bei ihm der Ärger hoch, und irgendwann im Laufe der dreistündigen Veranstaltung war das Fass nach sich ständig wiederholenden Wortbeiträgen dann übergelaufen: "Mir platzt langsam der Kragen, und ich bin mittlerweile etwas genervt. Es geht so nicht weiter", machte sich der Geesthachter Alexander Frädrich, Fachreferent Kindertagesstätten des ASB-Landesverbandes Schleswig-Holstein, Luft.

Der sogenannte Runde Tisch zu fehlenden Kitaplätzen in Schwarzenbek brachte am Donnerstagabend im Festsaal keine nachhaltigen Resultate. Der Informationsaustausch zwischen Kommunalpolitikern, Kita- und Schulleitern, Schülersprechern sowie Eltern ähnelte der, wie berichtet, nicht spannungsfreien Sitzung des Haupt- und Planungsausschusses vom Dienstag, war aber "etwas weniger intensiv, dafür aber leider wiederum nicht effektiv", wie Bürgermeister Frank Ruppert gestehen musste. Und: "Es gab Menschen, die von vergeudeter Lebenszeit gesprochen haben."

Abermals präsentierte SPD-Mann Maik Picker sein Sanierungskonzept zur ehemaligen Realschule an der Berliner Straße, wonach 50 zusätzliche Kita-Plätze im umgebauten Pavillon entstehen sollen. Was allerdings dann folgte, war nicht wie geplant eine Ideensammlung, sondern eher Ideenzerrederei. Eine strukturierte Diskussion? Fehlanzeige.

Einer der wenigen konstruktiven Vorschläge kam vom ASB-Vertreter Frädrich: "Wir sollten verstärkt auf Tagesmütter setzen." Ein unkonventioneller Vorschlag für den Sprecher eines Kita-Trägers, aber "ich wollte meinen Hintergrund etwas zurückstellen und lieber im Sinne der Eltern handeln". Zudem könnte eine der nächsten Gesprächsrunden zum Kita-Thema von einem Moderator begleitet werden. Dieser soll dann das "Brainstorming steuern und strukturieren", so Frädrich.

Bürgermeister Ruppert glaubt weiterhin nicht, dass die Pavillon-Pläne das Allheilmittel sind. "Ich bin sehr gespannt", sagt Ruppert, "ob es bei der Klausurtagung des Sozialausschusses am 22. Februar und der außerordentlichen Stadtverordnetenversammlung am 3. März klare Mehrheitsverhältnisse gibt." Die Standpunkte in der Politik seien doch sehr "eingefahren".

Zumindest beim gemeinsamen Projekt, in der Betriebskita der LMT-Fette auf dem Werksgelände an der Grabauer Straße 40 Kita-Plätze durch die Aufstellung von Containern zu sichern, ist die Tinte unter den Verträgen getrocknet. Gestern präsentierte das Unternehmen mit Joachim Peter (Geschäftsführer LMT Shared Services) und weiteren Beteiligten das Gelände, wo durch die Container-Lösung zum kommenden Kindergarten-Jahr 20 Krippen- sowie 20 Elementarplätze entstehen sollen. Entweder zum 1. August oder zum 1. September geht es dann los.