FSJ: Pendeln zwischen Büro und Turnhalle

Anfangs kannten sie sich nicht. Doch nach gut einem halben Jahr besteht zwischen Alina Simon und Sina Winter mittlerweile "blindes Verständnis". Dies bezieht sich primär auf ihre Kursusstunden mit Kindern, in denen die beiden 20-Jährigen Angebote von der Ballschule über Mutter-Kind-Turnen bis hin zum Einradfahren machen. Simon/Winter - so heißt die gegenwärtige Kombination der FSJ-lerinnen beim TSV Schwarzenbek.

Sina Winter startete ihr Freiwilliges Soziales Jahr zuerst beim Verein ihrer Heimatstadt am 1. Juli 2013. Die Landesliga-Handballerin vom TuS Aumühle-Wohltorf blieb aber nicht lange einsam. Schon einen Monat später kam die Dalldorferin Alina Simon, ehemalige Leistungsturnerin, dazu. Und während ihre ehemaligen Mitschüler möglicherweise nach der Schule Studium oder Ausbildung begonnen haben, haben sich Simon und Winter für ein Jahr dieser Sache verschrieben: dem Sport. Ihr Auftrag: eingerostete Grundlagen und Bewegungsabläufe beim Nachwuchs wieder mobil machen.

Dieses Ziel erfordert auch jede Menge Planung. So besitzen die FSJ-lerinnen in der Sporthalle Buschkoppel ihr eigenes Mini-Büro, von wo aus morgens administrative Arbeiten anstehen: "Wir starten um 9 Uhr, entwerfen Plakate, fahren auch herum, um Flyer für unsere Kurse auszulegen", berichtet Sina Winter.

Nachmittags wird's dann sportlich in der Buschkoppel oder in der Sporthalle Nord-Ost, und es wird schon mal 18 Uhr, bis der Arbeitstag beendet ist. Rund 30 Kurse haben Simon/Winter schon initiiert und dabei vieles über die Vier- bis Zwölfjährigen erfahren: Während Sina Winter insbesondere der Umgang der Kinder fasziniert ("Da gibt es keine Hinterhältigkeit. Kinder sind ehrlich, sagen, was ihnen nicht gefällt. Dann müssen wir improvisieren"), erstaunt ihre Kollegin so mancher "Ehrgeiz, um Aufgaben zu bewältigen. Wir helfen ihnen, dann müssen sie mutig sein. Und dann gibt es diesen Moment, wo es bei ihnen Klick macht."

Richtig super funktionierte übrigens der "Zirkus Maximus", der im Herbstferienprogramm kreiert wurde und in einer Schlussaufführung für die Eltern mündete. "Anfangs haben wir uns schon gefragt, ob die Kinder da mitmachen. Am Ende haben sie aber größtenteils alles selber gemacht. Wir waren nur die Moderatoren", erinnert sich Simon. Der Zirkus wird dann auch bei der Abschlussveranstaltung aller 100 FSJ-lerinnen des Bundeslandes in Malente als Projektarbeit präsentiert werden.

Ob beim Abschied dann Ende Juni/Juli das eine oder andere Tränchen fließt? Das Orientierungsjahr kann Alina Simon und Sina Winter in jedem Fall niemand mehr nehmen, und beide wissen bereits, wie es weiter geht: Winter lernt Kauffrau im Gesundheitswesen, Simon wird Logopädiestudentin.