Neubau mit Stadt und Arbeiter-Samariter-Bund geplant

Das drängende Problem ist bekannt: 120 Kinderbetreuungsplätze fehlen derzeit in der Europastadt. Eine kreisweit bisher einmalige Kooperation trägt nun zur Entspannung bei. Mit den Plänen der Firma LMT-Fette, ab März zusammen mit der Stadt und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) auf ihrem Gelände eine Kindertagesstätte für 40 Kinder zu errichten, hat sich die Notlage der Stadt auf 90 fehlende Betreuungsplätze reduziert. Denn: 30 der geplanten Kita-Plätze sind öffentlich, zehn sind für Betriebsangehörige reserviert.

Für das Unternehmen ist die Kooperation ein wichtiger Schritt zur Standortsicherung. Schon in den 1970er-Jahren hatte Fette eine Kita für die Mitarbeiter auf dem Firmengelände betrieben. Als jetzt Angestellte mit dem Wunsch nach Kinderbetreuung an die Firma herantraten, wurde die Idee neu aufgegriffen. "Das ist für uns eine Möglichkeit, gute Bedingungen für Familien zu schaffen und die Attraktivität des Standortes zu steigern", sagt Pressesprecher Christian Pott.

Es sei schwer genug, gut ausgebildete Mitarbeiter zu finden, die vorhandenen gelte es daher zu halten. Das Unternehmen will dabei insbesondere qualifizierte Frauen unterstützen und ihnen eine leichtere Rückkehr nach der Elternzeit ermöglichen.

Die Kita soll auf der sogenannten Schafwiese an der Grabauer Straße entstehen. Auch einen Stillraum für junge Mütter und eine "Kiss and Go-Area" für den innigen Abschied vom Nachwuchs wird es in dem Neubau geben. "Von unserer Seite gibt es grünes Licht, der Aufsichtsrat hat dem Konzept zugestimmt", sagt Pott.

"Gerade findet der Feinschliff statt", bestätigt Sven Minge, Kreisgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes, den Stand der Vertragsverhandlungen. Der ASB betreibt in Schwarzenbek bereits zwei Kitas, nun soll eine dritte hinzukommen: Bereits seit Monaten verhandeln ASB und LMT-Fette über die Einrichtung der Betriebs-Kita. Inzwischen geht es indes nur noch darum, alle möglichen Szenarien abzusichern. "Wir betreten damit im Kreis absolutes Neuland", sagt Minge. Bisher gibt es lediglich in Geesthacht einen Betriebskindergarten: Beim Helmholz-Zentrum handelt es sich jedoch um eine Forschungseinrichtung, für die andere Vertragsinhalte gelten.

Minge ist zuversichtlich, auch was den Betriebsbeginn angeht: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Unser Ziel ist es, zum Beginn des neuen Kindergartenjahres im August an den Start zu gehen." Auch bei der Personalsuche erwartet der ASB-Kreisgeschäftsführer keine Probleme: Für neue Einrichtungen sei es generell leichter, Mitarbeiter zu finden, weil diese von Anfang an beim Aufbau mitwirken könnten. "Als wir unsere Kita in Escheburg eröffnet haben, ging das damals auch problemlos", sagt Minge.