Neuer Träger Gut Lanken übernimmt die Kultureinrichtung

Nach dem alten Amtsgericht an der Compestraße, das die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Gut Lanken, die künftig "Nordlichter" heißt, gerade zu behindertengerechten Wohnungen umbauen lässt, übernimmt der Verein auch das Amtsrichterhaus am Körnerplatz. Im nichtöffentlichen Teil des Sozial- und Kulturausschusses gaben die Politiker am Montagabend Gut Lanken den Vorzug vor dem Lebenshilfewerk, das sich ebenfalls um die Trägerschaft beworben hatte.

"Wir müssen den Beschluss jetzt noch mit Leben füllen", erklärte der Ausschussvorsitzende Eberhard Schröder (FWS). Nach positivem Votum wird die Stadtverwaltung als Eigentümer der Immobilie nun Vertragsverhandlungen mit der Einrichtung aufnehmen. Vor der endgültigen Unterzeichnung müssen noch der Finanzausschuss und die Stadtverordnetenversammlung dem Nutzungsvertrag zustimmen.

"Wir wollen ein offenes Haus der Kultur etablieren und mit allen in und um Schwarzenbek herum zusammenarbeiten", erläutert Barbara Hollmann, Leiterin der Behinderteneinrichtung, das Konzept. Im Haus soll ein Kulturcafé mit regelmäßigen Öffnungszeiten eingerichtet werden, außerdem soll die gutseigene Malgruppe "Montagsmaler" dort einziehen. Trauungen können dort weiterhin stattfinden, ebenso etablierte Veranstaltungen wie der Kunsthandwerkermarkt.

Kontakte gibt es bisher nur zwischen den "Nordlichtern" und der Stadtverwaltung. Gespräche mit dem Freundeskreis Amtsrichterhaus habe es bisher nicht gegeben, bestätigt Hollmann, betont jedoch: "Wir sind in jeder Hinsicht gesprächsbereit."

Für den Freundeskreis-Vorsitzenden Klaus-Dieter Gottwald stellt sich derweil die Existenzfrage für den 61 Mitglieder starken Verein. Seit der Eröffnung im Jahr 1988 hatte der Verein die Kulturarbeit unterstützt und auch eigene Ausstellungen organisiert. "Auf unserer Mitgliederversammlung im März werden wir überlegen, ob wir mit dem neuen Betreiber weiter machen oder unseren Wirkungskreis auf allgemeine Kulturarbeit erweitern wollen", so Gottwald.

Offen ist noch, ob der Freundeskreis im Amtsrichterhaus tagen wird. Gottwald: "Wir haben den Termin bei der Stadt angemeldet, aber noch keine Rückmeldung erhalten." Einen eigenen Schlüssel besitzt der Freundeskreis, dessen Mitglieder bisher bei Ausstellungen ehrenamtlich die Aufsicht stellten, seit einigen Wochen nicht mehr.