Hausmeister: Manfred Hems 40 Jahre im öffentlichen Dienst

Seit 1982 war Manfred Hems die "gute Seele" des Gymnasiums. Als "seine" Gymnasiasten vor sechs Jahren von der Berliner Straße in den Neubau an der Buschkoppel umzogen, hatte er Tränen in den Augen: 26 Jahre hatte er nicht nur die Technik gewartet, sondern den Schülern auch Milch, Brötchen und Süßigkeiten verkauft - und so manche Träne getrocknet.

Manchmal auch auf unkonventionelle Weise, so wie bei dem Mädchen, das seine Federmappe verloren hatte. Als alles Suchen kein Ergebnis brachte und das Kind voller Tränen und Furcht vor der zu Hause drohenden Schelte vor ihm stand, nahm Hems es bei der Hand und kaufte eine neue Federmappe.

Doch die Zeiten haben sich geändert: "Heute kommt keiner mehr. Heute haben wir Streitschlichter und Schulsozialarbeiter", sagt Hems. Doch der 61-Jährige vermisst in seinem Job nicht nur die frühere Vertrautheit mit Lehrern und Schülern, sondern auch Schraubendreher und Hammer. "Früher haben wir gebohrt, gekloppt und geschraubt, heute wird nur noch getippt - im Zweifingersuchsystem", schmunzelt Hems. Beim Umbau zur Gemeinschaftsschule hat das Schulgebäude auch eine neue Hauselektronik erhalten: Über zwei Monitore in seinem Büro kann Hems alle Funktionen überwachen: "Wenn mal etwas nicht funktioniert, rufe ich in der Zentrale in Bremen an. Die schicken dann aber auch niemanden vorbei, sondern schalten sich von dort auf unseren Rechner drauf."

Dabei hat der 61-Jährige noch ganz andere Zeiten erlebt: Bevor es den Festsaal im Rathaus gab, fanden die Vorstellungen der "Kleinen Bühne" im Schulfoyer statt. Dort wurde jedoch nicht nur Theater gespielt: Boxsportvereine trugen an der Berliner Straße auch ihre großen Wettkämpfe aus, zu denen im Jahr 2007 sogar Showgröße Roberto Blanco als Zuschauer anreiste.

Geboren wurde Hems im nordfriesischen Garding. Er lernte Kfz-Mechaniker, arbeitete ein Jahr als Busfahrer und kam dann über die Bundeswehr nach Schwarzenbek: In der Werkstatt des Panzerbataillons 164 war Hems acht Jahre als Stabsunteroffizier tätig, bevor er 1982 in den städtische Dienst wechselte. In seiner Freizeit ist der Jubilar gern im Garten tätig, fährt Rad und kümmert sich um seine drei Enkelkinder.