Schwarzenbek (mos). Die Debatte über unerwünschte Lebensmittelzusatzstoffe oder verdeckte Preiserhöhungen durch “Mogelpackungen“ der Nahrungsmittelindustrie ist wieder in aller Munde.

"Wenn die Verbraucher mit den Füßen abstimmen würden, müssten viele Hersteller umdenken", meint Sylvia Dieckhoff, Landesvorsitzende des DHB-Netzwerks Haushalt aus Schwarzenbek.

"In manchen Markenkaffees sind heute nicht mehr 100 Prozent Bohnenkaffee enthalten, sondern bis zu 20 Prozent andere Füllstoffe", sagt die 60-jährige, die sich in 2014 einen kräftigen Mitgliederzuwachs wünscht, damit die Arbeit des DHB noch mehr gesellschaftliches und politisches Gewicht bekommt.

Denn das Netzwerk setzt sich nicht nur für die Stärkung der hauswirtschaftlichen Bildung ein, sondern versteht sich auch als Verbraucherschutzorganisation. Schließlich waren die Ortsverbände, in denen bundesweit rund 35 000 und landesweit circa 2 000 Haushaltsführende organisiert sind, in vielen Orten einst Gründungsmitglieder der heutigen Verbraucherzentralen. Auch die Stiftung Warentest geht auf den DHB zurück, dessen Sonnen-Logo einst Gütesiegel für Verbrauchsgüter war.

Heute stehen familien- und verbraucherpolitische Themen im Mittelpunkt der Verbandsarbeit. Für Mitglieder organisiert der DHB zudem Hobbygruppen, Vorträge und Ausflüge. "Die Vorträge finde ich besonders interessant", sagt Maren Pötschke, die seit zwei Jahren Mitglied im Schwarzenbeker Ortsverband ist. Weil die 41-Jährige nicht nur einen Haushalt führt, sondern auch erwerbstätig ist, kann sie Termine tagsüber nur selten wahrnehmen. Für das 20. Neujahrsfrühstück in Schröders Hotel, bei dem die Schwarzenbeker DHB-Ortsvorsitzende Doris Baumbach das neue Programm für 2014 vorstellte, hatte sie extra einen Resturlaubstag eingeplant.

"Wir würden uns eine ideelle Unterstützung durch die Politikerinnen in der Stadt wünschen. Bisher ist noch keine Mitglied im DHB", sagt Doris Baumbach. Die Vermittlung von Alltagskompetenzen in der Haushaltsführung habe auch heutzutage nichts Rückständiges, betont die Landesvorsitzende Sylvia Dieckhoff. "Haushalten heißt nicht nur putzen und kochen, sondern auch mit Geld umzugehen.Viele junge Familien wären heute nicht hoch verschuldet, wenn diese Kompetenzen in den Schulen wieder zum Lehrplan gehören würden."