Halbzeitbilanz: Erster Bauabschnitt wird im Oktober fertig

Halbzeit auf der Baustelle des Familienzentrums Schwarzenbek am Verbrüderungsring - und die Vorfreude aller Beteiligten könnte größer kaum sein. Sowohl die Vertreter der Kirchengemeinde St. Elisabeth, der Stadt als auch der Bauexperten ziehen ein optimistisches Zwischenresumee des Baufortschritts. Nur Klaus Jennrich, Vorsitzender des Bauausschusses der Kirchengemeinde, nörgelt scherzhaft herum: "Für mich als Mann der Praxis müsste das ein wenig zügiger gehen."

Das ist nicht ganz ernst gemeint, denn das "Leuchtturmprojekt" der AktivRegion Sachsenwald-Elbe, das mit dem Höchstsatz an EU-Fördergeldern (750 000 Euro) entsprechend bedacht ist, wächst und gedeiht. Das alte Pastorat ist weg, dafür entwickelt sich das sogenannte Haus 3. Mit neuem Pastorat, Verwaltungstrakt und den Räumen der Familienbildungsstätte, die Ende dieses Monats fertig sein sollen. Vollendet ist der erste Bauabschnitt dann im Oktober 2014, wenn die Umbauarbeiten am Haus 4, die nun beginnen, abgeschlossen sind. Gesamtkosten: 2,1 Millionen Euro.

Wäre da noch der Bauabschnitt zwei, der den Umbau des Obergeschosses der Kindertagesstätte vorsieht. Christoph Donner, Projektleiter der Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung mbH: "Die Kirchengemeinde führt den Umbau auf eigene Kosten zu 500 000 Euro durch. Der vollständige Kita-Umbau ist geplant. Hierfür muss jedoch erst eine Einigung mit der Stadt hinsichtlich einer kalkulatorischen Miete erfolgen." Insgesamt belaufen sich die Kosten für die dringend erforderliche Kita-Sanierung (zu enger Raum und schlechte Isolierung für 186 Kinder und 25 Mitarbeiter) auf 2,25 Millionen Euro inklusive Vorgriffskosten und Energieoptimierung. Donner sagt: "Die Finanzierung ist zu 100 Prozent gesichert."

Viel Geld, aber bislang, so sagt Pröpstin Frauke Eiben vom Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, kein Grund zum Wehklagen: "Das ist vorbildlich, wie Schwarzenbek aufgewertet wird. Ich habe keine kritischen Stimmen zur Finanzierung gehört. Im Sozialraum nah am Menschen zu sein, entspricht dem, was wir uns vorgenommen haben."

Im Verbrüderungsring 41 entsteht also ein "Leuchtturm" - doch in der Nachbarschaft des Familienzentrums könnte ein "Schandfleck" drohen. Bekanntlich steht der Rotkreuz-Markt seit Jahresanfang leer. Helge Harms (SPD), stellvertretender Bürgermeister, hofft: "Vielleicht gibt das Familienzentrum auch dem Inhaber dieses Gebäudes noch einmal einen Schub, was man aus einem Objekt machen kann" - doch allzu viele positiven Signale gibt es nicht. Denn der Eigentümer hat bisher alle Gespräche platzen lassen. "Wenn ich sehe, wie sich die Kirchengemeinde bemüht, und in dem anderen Fall der Besitzer kein Ziel erkennen lässt, macht mich das ärgerlich", so Harms.