Schwarzenbek (sh). Sie startet ins 34. Jahr und bleibt weiter attraktiv: Trotz drastischer Preiserhöhungen um etwa 50 Prozent in den vergangenen beiden Jahren ist der Besucherandrang bei der “Kleinen Bühne“ eher noch größer geworden.

Wie berichtet, waren die Preise für Einzelkarten von 16 auf 24 Euro angehoben worden.

Doch beim Auftritt von Comedian Markus Maria Profitlich am vergangenen Mittwoch war der Festsaal des Rathauses erneut restlos ausverkauft. Lediglich drei Plätze in der ersten Reihe blieben leer, obwohl sie abonniert waren. Für Profitlich war es eine Premiere: Er zeigte erstmals sein neues Programm "Halbzeit", in dem er das Leben nach dem 50. Geburtstag und die Auswirkungen der "Midlife-Krise", vom Motorradfahren bis hin zur neuen Liebe übergewichtiger Männer zum Sport, auf die Schippe nahm.

Das Echo auf den schwergewichtigen Komiker mit dem markanten und ausdrucksstarken Gesicht war geteilt. Trotz tosenden Beifalls am Ende der 90-minütigen Show zeigten sich einige Stammbesucher pikiert. "Das war weit unter Schwarzenbeker Niveau", sagte eine regelmäßige Zuschauerin. Der Grund: Viele von Profitlichs Scherzen gingen weit unter die Gürtellinie. Sexistische Themen hatte der massige 53-Jährige, der selbstkritisch über sich sagt, dass er statt eines "Sixpack einen Witzpack" habe, überstrapaziert. Mitunter wurde es auch richtig eklig, als er von einer Vorsorgeuntersuchung nebst Darmspiegelung (große Hafenrundfahrt) berichtete.

Aber insgesamt war es lustig. Beispielsweise sein Exkurs zu den computerhörigen "IT-Girls", die er unter viel Gelächter als "Intelligenz-Tabu-Girls" bezeichnete. Der groß gewachsene Zweieinhalb-Zentner-Mann zeigte starke Bühnenpräsenz und nutzte auf einer Leinwand eingespielte Filmbeiträge als zusätzliches Stilelement. Vielleicht nicht für alle Besucher, aber doch für viele war es ein gelungener Abend.

Christine Uhde, in der Stadtverwaltung für die Kultur zuständig, war sichtlich zufrieden. "Wir haben in diesem Jahr 201 Abos verkauft und fast alle Veranstaltungen sind ausverkauft", sagte sie.

Am 30. März hebt sich in der aktuellen Spielzeit zum letzten Mal der Vorhang für die Kriminalkomödie "Ladykillers".

Peter Offergeld, Tourmanager des Altonaer Theaters, ist optimistisch, dass es auch in der Spielzeit 2014/2015 mit vier weiteren Stücken weitergeht. Er verspricht, weiter die hochkarätigsten Stücke des Theaters in die Europastadt zu holen. Auch in der nächsten Spielzeit soll es laut Offergeld einen Mix aus Unterhaltung, Comedy und anspruchsvollem Stoff geben. Das Programm will er der Politik auf der Kulturausschuss-Sitzung am 20. Januar präsentieren.