Fredeburg (cus). Sie war 28 Jahre Kreisvorsitzende der FDP, saß elf Jahre für die Liberalen im Bundestag - bis zur Wahlniederlage am 22. September 2013. “Wenn's alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs neue.

Und war es schlecht, ja dann erst recht", zitierte Christel Happach-Kasan zur Begrüßung der mehr als 60 Gäste beim Dreikönigstreffen der Liberalen in Fredeburg den Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein. Dann gab die 64-Jährige, die mittlerweile Kreis-Ehrenvorsitzende ihrer Partei ist, das Wort an ihren Nachfolger weiter: Christopher Vogt (30) aus Nusse ist stellvertretender Landesvorsitzender und seit dem vergangenen November auch Kreisvorsitzender der FDP.

Vogt hatte für das Dreikönigstreffen, das einst vom Ratzeburger Ortsverein begründet und von Happach-Kasan weitergeführt wurde und jetzt vom Kreisverband organisiert wird, einen prominenten Gastredner gewonnen: Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck.

Der Kreis Herzogtum Lauenburg sei, so Schöning, "leistungsfähiges Schlusslicht" unter den drei Hamburger Umlandkreisen. Allerdings mit einer günstigen Bevölkerungsprognose: Bis 2025 wird die Zahl der Einwohner nur um 0,1 Prozent abnehmen - von aktuell 187 000 auf dann 185 000. "Es bleibt dabei - die jungen Leute gehen weg", mahnte Schöning, die Lebensqualität zu erhöhen und zumindest Angebote für Rückkehrer zu machen. Dazu gehörten funktionsfähige Innenstädte: "Nur gute Luft atmen und durch schöne Landschaften radeln reicht nicht."

Verkehrlich werde der Kreis nach der geplanten Fertigstellung der B 207 bei Lübeck hingegen gut aufgestellt sein: Schöning fordert dennoch den Bau der A 21 und den Ausbau der B 404 und des Elbe-Lübeck-Kanals: "Wir leisten uns den Luxus, eine Binnenwasserstraße abzuwirtschaften." Genauso wichtig für die Attraktivität des Kreises sei jedoch die Breitbandverkabelung. "Das wird neben der Verkehrsanbindung zum wichtigsten Standortfaktor werden", so Schöning.