Neujahrsempfänge: Fluthelfer-Medaillen und ein neuer “Gülzower des Jahres“

Als Müssens Bürgermeister Uwe Riewesell am Freitagabend um 19 Uhr sein Glas erhob, um mit rund 100 Gästen auf das neue Jahr anzustoßen, schüttelte sein Gülzower Amtskollege Wolfgang Schmahl noch Hände: Mehr als 150 Besucher waren dort zum Neujahrsempfang gekommen.

Nach dem letzten Zensus ist es amtlich: Müssen hat 1000 Einwohner. "Wir wussten das zwar schon vorher, aber jetzt hat das für uns auch Vorteile", sagt Riewesell: 24 000 Euro mehr erhält die Gemeinde jetzt an Zuweisungen. Und Müssen will weiter wachsen. Im Neubaugebiet sind mittlerweile alle Grundstücke vergeben. Die ersten Neubürger werden dort in Kürze einziehen. Die Gemeinde will auch in Sachen Energiewende weitermachen und nach der LED-Beleuchtung an der Mühlenstraße auch Solaranlagen auf kommunalen Gebäuden montieren.

Gülzow plant seine Investitionen eine Nummer kleiner: Im Dorf sollen Fußwege und Abwasserleitungen saniert werden. Geplant sind außerdem eine Einwohnerversammlung zum Thema Verkehrsbelastung und die Einrichtung von Senioren- sowie Kinder- und Jugendbeirat. Höhepunkt des Abends war jedoch die Bekanntgabe des "Gülzower des Jahres". Die einstimmige Wahl der Gemeindevertretung fiel auf Herbert Lorenz. Der 81-Jährige saß bis 2013 für die SPD in dem Gremium, engagierte sich aber auch in der Bühne Gülzow. "In erster Linie geht es nicht darum, was das Dorf dir geben kann, sondern was du für das Dorf leisten kannst", erläuterte Lorenz sein Lebensmotto. Neben Lorenz wurden auch die Teams des Markttreffs und des Bücherstübchens, Amphibienschützer Hans-Werner Oltmann sowie die Feuerwehrleute Bernd Horst und Reinhold Kollatz ausgezeichnet.

Mehr als 150 Gäste waren auch am Sonntag zum Neujahrsempfang des DRK-Ortsvereins nach Schwarzenbek gekommen, darunter Bürgervorsteher Konrad Freiberg (SPD) und der Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann (CDU). Insgesamt 17 Helfer, die beim Elbehochwasser im Einsatz waren, erhielten das Fluthelfer-Abzeichen des Landes. "Das war ein Einsatz, der über Nacht kam und gezeigt hat, was wir können: Menschen helfen", zog der Vorsitzende Joachim Vilmar Bilanz. Wo der Rotkreuzmarkt seine neue Heimat finden wird, konnte Vilmar nicht sagen, versprach aber: "Es geht sicher weiter. Wir sind in ganz aktuellen Gesprächen."

Zeitgleich begrüßte am Sonntagvormittag auch Brunstorfs Bürgermeister Frank Lütten mehr als 100 Besucher. Die Brunstorfer können sich in diesem Jahr auf einige Höhepunkte freuen. Am 31. Mai findet dort das Amtsfeuerwehrfest statt. Am 5. Juli ist das Kinderfest. Außerdem gibt es das Osterfeuer, den Ausflug für Senioren und den Laternenumzug. Doch es steht auch viel Arbeit an. Das Feuerwehrhaus muss energetisch saniert werden, und die Gemeinde muss sich um die Erneuerung und Sanierung der Rohrleitungen kümmern. Da kommen in den nächsten Jahren Kosten von bis zu 200 000 Euro auf die Gemeinde zu.