Geburtstagsfeier: 110 Jahre SPD in Schwarzenbek

Das beste Geschenk machten sich die Sozialdemokraten zum 110. Geburtstag selbst: "Wir sind bei der Kommunalwahl zur stärksten Kraft in Schwarzenbek geworden, die Bürger haben unseren Willen zur Veränderung positiv aufgenommen", sagte der SPD-Ortschef Konrad Freiberg bei der Feier des Ortsvereins.

Er zog eine positive Bilanz seines ersten Jahres als Vorsitzender: "Wir sind zu einer guten Gemeinschaft herangewachsen und haben dafür gesorgt, dass das Amtsrichterhaus und die Realschule nicht verkauft werden und die Stadt Träger des nächsten Stadtfestes wird. Und wir sprechen uns gegen weitere Kürzungen bei der Volkshochschule und gegen Parkgebühren in der Innenstadt aus."

Für die Beantwortung der Frage, warum es sich lohne, Sozialdemokrat zu sein, hatte sich der Vorsitzende Unterstützung vom ältesten und vom jüngsten Parteimitglied geholt. Gymnasiast Calvin Fromm (17) - seit zehn Monaten Parteimitglied - durfte im Wahlkampf gleich eine entscheidende Rolle spielen. Er entwarf die Postkarte, die vor der Wahl an alle Schwarzenbeker Jugendlichen im Alter von 16 Jahren verschickt wurde. "Du hast zum ersten Mal die Möglichkeit zu entscheiden, wie die Zukunft unserer Region aussehen wird. Deine Zukunft. Ändere was!", textete er und unterschrieb mit seinem Namen. "Politik hat mich schon immer interessiert, deshalb bin ich in die SPD eingetreten", sagt Fromm.

"Ich habe es nie bereut, Sozialdemokrat zu sein", betonte der 62-jährige Freiberg, der für die "mittelalte" Generation sprach. Er glaube an ein positives Mitgliedervotum zur großen Koalition und hoffe, dass die SPD daraus gestärkt hervorgehe. Der Einsatz für die "kleinen" Leute war der Antrieb für Botho Grabbe (90), mit 50 Mitgliedsjahren der älteste Sozialdemokrat im Ort. "Für mich waren immer alle Menschen gleich, und mit mir waren immer alle zufrieden. Ich habe keinen Schiet gebaut, sondern den Leuten geholfen", sagte der langjährige Stadtverordnete, Bürgervorsteher, Schiedsmann und heutige Awo-Vorsitzende. Er verbinde mit seiner politisch aktiven Zeit vor allem gute Erinnerungen an die gute Zusammenarbeit mit dem damaligen Bürgermeister und heutigen Landrat Gerd Krämer. Die große Koalition hält auch Grabbe für die derzeit beste Lösung. "Sozialdemokratie darf aber nie vergessen, dass sie für die kleinen Leute viel tun muss." Auch Gratulantin Nina Scheer warb dafür, die Koalition als Chance zu nutzen und so das Leben vieler Menschen zu verbessern. Vom Mindestlohn seien zum Beispiel kreisweit 39 000 Menschen betroffen.