Mölln (jhs). Die Zuversicht war bei der siebenköpfigen Delegation des Kreisjugendrings Herzogtum Lauenburg inklusive Kreispräsident Meinhard Füllner schon auf der Hinfahrt nach Berlin spürbar.

Die Truppe um Ute Ostendorf wusste, dass sie zu den fünf Nominierten für den Heinz-Westphal-Preis gehörten. Die hohe Erwartungshaltung wurde im Grünen Salon der Volksbühne auch nicht enttäuscht, denn: Der Kreisjugendring wurde mit dem Hauptpreis des Abends bedacht, für besonderes ehrenamtliches Engagement junger Menschen.

Das Stadtspiel - was ist das eigentlich genau? Das Ganze existiert seit 1999 und wurde in diesem Jahr zum achten Mal durchgeführt. Die Organisatoren erzeugen in Mölln das Abbild einer richtigen Stadt namens "Tillhausen", in welcher 8- bis 14-Jährige nicht nur arbeiten, Geld verdienen und ausgeben, sondern: "Wir möchten auch, dass die Kinder begreifen, wie Demokratie funktioniert und wie sie Einfluss nehmen können", erklärt Ute Ostendorf. Deshalb können sich die Kids in den zehn Tagen des Stadtspiels auch als Parlamentarier und als Bürgermeister aufstellen lassen.

Mit dieser Idee ging der Kreisjugendring ins Rennen um den Heinz-Westphal-Preis mit 180 Konkurrenten aus ganz Deutschland - und setzte sich am Ende durch! Die Jury hob hervor: "Das ist eine geniale Möglichkeit, Kindern und Jugendlichen Demokratie beizubringen." Dieser Preis wird übrigens alle zwei Jahre vom Deutschen Bundesjugendring und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vergeben. 7500 Euro Preisgeld erhielten die Sieger.

Das nächste Stadtspiel vom 21. bis 30. Juli 2015 und wieder mit 300 Teilnehmern kann also kommen. Erstmals wird es neben einem Planungskomitee aus Erwachsenen auch eine "Kids-Orga" mit 20 Kindern geben, die ab Herbst 2014 mit den älteren Kollegen dann Verbesserungen diskutieren.