Schlossweihnachtsmarkt: Auftakt in Wotersen mit vielen Hinguckern

Schöner hätte es bei der Weihnachtsmarkteröffnung auf Schloss Wotersen kaum sein können. Pünktlich zu Beginn des Marktes war die Landschaft mit leichtem Schneegriesel eingehüllt. Feuerstellen verbreiteten heimelige Atmosphäre, bunte Buden reihten sich dicht an dicht.

Viele Kunsthandwerker zog es auch in diesem Jahr wieder nach Wotersen - wie etwa den Tischler Matthias Venus: Der 44-Jährige zog mit seinen ungewöhnlichen Holztischen viele Blicke auf sich. "Ich arbeite mit Hölzern, die eine Geschichte haben"; sagt Venus und zeigt auf einen Tisch, den er aus Eichenfachwerk aus dem Jahr 1743 hergestellt hat. Für ein anderes Modell hat Venus wiederum das Holz einer 3700 Jahre alten Mooreiche verwendet.

Am Stand von Samba Camara ging es hingegen regelrecht bunt zu. Engelfiguren aus recycelten Dosen, Aktentaschen aus bunten Dosen, Stühle, die mit Hunderten von Kronkorken verziert sind oder Toilettenpapierhalter aus bunten Blechdosen - all das hat Camara aus Afrika mitgebracht. Aber auch den traditionellen Kunsthandwerkern konnte bei der Arbeit zugesehen werden. Bei Glasbläser Klaus Hertzsch ist die Temperatur wichtig. "Das Glas muss eine Temperatur von 800 bis 900 Grad haben, bevor ich damit arbeiten kann", erklärt der Glasbläser aus Thüringen, der seinen Stand selbstverständlich auch am kommenden Wochenende in Wotersen hat.

Einen putzigen Anblick boten 18 Islandpferde und ihre Reiter, die vor der Schlosskulisse für Fotos posierten. "Isländer haben neben dem Schritt, Trab und Galopp noch eine vierte Gangart, den Tölt, auf Lager. Der Tölt ist besonders gemütlich, da der Reiter kaum erschüttert wird", erklärt Marina Müller von Blumencron. Die Reiterin muss es wissen. Mit 18 Isländern war sie am Sonnabend von Schulendorf zum Schloss Wotersen geritten. Auch dem Wintereinbruch sehen die Reiter sehr gelassen entgegen. Angst vor Glatteis musste niemand haben. Die Isländer sind nämlich mit Winterbeschlägen ausgestattet. "Die muss man sich so ähnlich wie Stollen an Fußballschuhen vorstellen", sagt Müller von Blumencron.

Rund 60 Pferde stehen auf ihrem Gestüt in Schulendorf. "Isländer sind unheimlich beliebt. In Deutschland sind sie mit 80 000 Pferden die am meisten verbreitete Rasse", berichtet die Pferdezüchterin, die zur Attraktion der Wotersener Schlossweihnacht avancierte.