Schwarzenbeker F-Jugendturnier: Organisatoren des Fußball-Spektakels brauchen mehr Unterstützung

Andreas Plehn musste hart bleiben. Der bekannte Bremer Klub FC Oberneuland wollte gern am Nikolauswochenende bei Norddeutschlands größtem F-Jugend-Fußballturnier in Schwarzenbek mitspielen. Doch die 24 Plätze im Feld waren bereits vergeben, und so musste Plehn, Trainer der älteren F-Jugend des SC Schwarzenbek und Organisator des Budenzaubers, einen weiteren prominenten Vertreter auf die Warteliste von 15 Klubs packen. "Die haben richtig gebettelt", sagt Plehn.

Das Hallenspektakel in beiden Sporthallen an der Buschkoppel hat sich ein enormes Standing erarbeitet. Seit 2008 geht es in Schwarzenbek um Tore, Tempo und Tricks bei den sieben- und achtjährigen Kickern Das Event wurde davor vom SV Breitenfelde federführend ausgerichtet, 2007 fragte der Nachbar dann die Schwarzenbeker Partnerschaft an, bevor der SCS im Folgejahr komplett übernahm. Die startenden Teams sind erlesen: Hansa Rostock, Göttingen 05, dazu Klubs aus Berlin, aus Hamburg, aus der Gegend.

So eine Veranstaltung braucht viel Vorlauf, wie Plehn erklärt: "Wir haben im Februar dieses Jahres mit der Organisation begonnen, denn das ist die alleinige Aufgabe der gastgebenden Mannschaft." Nacheinander wurden Sponsoren akquiriert, Elternabende durchgeführt, um Helfer zu finden, das Turnierlogo (ein fußballspielender Nikolaus) kreiert, Einladungen verschickt und so weiter. "Wir haben Glück, dass wir eine sehr aktive Elternschaft haben. Sowohl zeitlich als auch finanziell", berichtet Plehn.

Und die Gäste wollen schließlich auch umsorgt werden. Gestern, am zweiten Turniertag, schmierten fleißige Hände ab 6 Uhr Brötchen, bereiteten das Frühstück für die nicht nur torhungrigen Kids vor. Tags zuvor wurde 300-mal Spaghetti ausgegeben. Geschlafen haben die Gäste entweder in Hotels oder in der Halle Nord-Ost, in der Platz für zehn komplette Teams mitsamt Anhang auf Feldbetten vorhanden ist. Dazu noch zwei Auftritte des Duisburger Fußballjongleurs Sinan Öztürk, eine Tombola mit 2000 wertigen Preisen - hört, hört.

Insgesamt verfügt der Talentekick unterm Hallendach über einen Gesamtetat von etwa 3500 Euro. "Dieses Turnier trägt sich über Sponsorengelder", sagt der Fußballtrainer Plehn, der auch genau den größten Kostenfaktor der Veranstaltung kennt, der sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat. Denn für ein Fußballwochenende an der Buschkoppel muss der SCS etwa 1000 Euro Hallenmiete abdrücken. Zuerst verlangte die Stadt sogar mehr (1200 Euro).

Trotzdem macht dieser Punkt die Realisierung des Turniers nicht eben einfacher. "Seit der Abspaltung vom TSV Schwarzenbek haben wir das Gefühl, nicht den Stellenwert etwa der Tischtennis- oder der Handballsparte des TSV zu besitzen. Die Unterstützung von der Stadt könnte größer sein", drückt Plehn die Meinung vieler in seinem Verein aus, was das Hallenturnier angeht. Und weiter: "Das Turnier ist ein Riesenaushängeschild. Wir haben bewiesen, dass wir es als Verein auf die Beine stellen können. Dafür hätten wir gern mehr Akzeptanz seitens der Stadt." Sollte im Rathaus zu denken geben.

Ach ja, Fußball gespielt wurde auch noch: Die Schwarzenbeker Teams spielten "nur" in der Trostrunde. Am besten verkaufte sich Viktoria 1899 Berlin - Finalsieg mit 2:0 gegen den Eimsbütteler TV. Die Hauptstädter kommen als Titelverteidiger in 2014 wieder. Vielleicht darf dann auch mal der FC Oberneuland ran.