Beliebtestes Geschenk: In der Vorweihnachtszeit machen die Buchhandlungen 25 Prozent ihres Jahresumsatzes

Das E-Book liegt voll im Trend - vor allem bei Männern. Doch in der Weihnachtszeit ist das gedruckte Buch nicht zu schlagen. "Wir machen in der Branche 25 Prozent unseres Jahresumsatzes im November und Dezember", sagt Andrea Anders-Koch, Mitinhaberin der Buchhandlung LeseZeit in Schwarzenbek.

Laut Statistik-Portal statista.com waren Bücher neben Geld und Gutscheinen in den vergangenen Jahren die mit Abstand beliebtesten Weihnachtsgeschenke. Dabei ist das gebundene Buch nach wie vor das klassische Weihnachtsgeschenk, auch wenn Anbieter wie Amazon oder Weltbild in der Adventszeit mit preisgünstigen E-Book-Readern und darauf heruntergeladenen Büchern werben. "Es kommen öfter ältere Kunden zu uns, die solche Reader geschenkt bekamen und damit gar nicht umgehen können", so die Buchhändlerin.

Während Fachbücher fast ausschließlich als E-Books verkauft werden, gehen Romane, Biografien und Erzählungen nach wie vor auch in gebundener Form relativ gut - gerade in der Weihnachtszeit auch als etwas teureres aber edleres Hardcover. "Der Markt ist im Wandel. Einige Menschen kehren E-Books auch wieder den Rücken, weil sich gebundene Bücher einfach besser anfassen als ein Reader", sagt Buchhändlerin Petra Baumhof.

Gerade im Bereich der Jugendbücher ist die Beratung in der Buchhandlung sehr gefragt - aber auch zeitintensiv. "Zudem kommen jetzt in der Vorweihnachtszeit häufig Kunden, die speziell ein Buch für die Großmutter suchen. Da ist eine intensive Beratung gefragt. Eine andere Spezies sind Männer, denen am Heiligabend einfällt, dass ihnen noch ein Geschenk fehlt. Dann heißt es: Hauptsache Buch", so Baumhof, die Männer ohnehin eher als E-Book-Nutzer kennt - während die klassischen Kunden in der Buchhandlung Frauen sind.

Leicht hat es die Branche heute nicht mehr. Zwischen dem Hamburger Osten und Schwerin gibt es gerade noch 15 Läden hat unlängst der in Roseburg lebende Autor Boris Meyn nachgezählt.

Doch auch die bestehenden Buchhandlungen wie die LeseZeit brauchen zusätzliche Standbeine. "Wir haben einen eigenen E-Book-Shop im Internet und wir verkaufen auch Schreibwaren, Geschenkartikel und Kalender. Mit Büchern alleine geht es heute betriebswirtschaftlich einfach nicht mehr", so Andrea Anders-Koch.