Lampenschirmwerkstatt Barten Unternehmen: feiert Jubiläum und Förderpreis

Es ist das Jahr 1988. Damals entstand in einem Verdener Wohnzimmer ein erfolgreiches Unternehmen, das jetzt seinen 25-jähriges Bestehen feiert. Rita Barten blätterte in dem Magazin "Die Geschäftsidee" herum und blieb an der Story zweier Münchener Geschäftsfrauen hängen, die mit selbst konzipierten Lampenschirmen Karriere machten.

",Komm, wir probieren das mal', habe ich damals zu meinem Mann gesagt", entsinnt sich die Gründungsmutter, die sich in der Folge das Handwerk selbst aneignete und zunächst - aus Mangel an Geschäftsräumen - Kunden im heimischen Wohnzimmer empfing. "Da bin ich natürlich mit hineingewachsen", erinnert sich Tochter Hanna an diese Zeit.

Das war der Anfang. Schon seit 1991 ist die "Lampenschirmwerkstatt Barten" in Schwarzenbek ansässig. In einem auffällig gelben Haus an der Schefestraße: "Das hat einiges an Überredungskunst bei der Behörde gekostet", erinnert sich Hanna Barten, "denn gelb sollte damals nicht ins Straßenbild passen, war eher historischen Gebäuden vorbehalten." Sie konnte sich aber bei der zu Licht und Lampen bestens passenden Farbgebung durchsetzen und ist mittlerweile seit 2011Geschäftsführerin. Mutter Rita (64) springt im Laden als "guter Geist" immer noch ein, vermittelt ihr Know-how.

Lampenschirmwerkstatt Barten aus Schwarzenbek - das ist international ein wohlklingender Name. Sowohl private als auch geschäftliche Kunden ordern in dem Geschäft. Manchmal sind es ausgefallene Dinge, wie die 33-jährige Inhaberin weiß: "Ende 2012 hat das Hotel Oberstdorf für die Lobby sechs Lampenschirme in Filzhut-Optik bestellt", erinnert sich Hanna Barten an das wohl kurioseste Erzeugnis aus ihrem Betrieb mit fünf Mitarbeitern (vier Frauen, ein Mann). Ebenfalls speziell war der Wunsch der Spielbank Hamburg. Dafür produzierten die Schwarzenbeker eine Art Discokugel, einen Lampenschirm mit Spiegelfolie. Der größte Lichtschirm wurde im April 2013 für das "Hammer Einrichtungshaus" in Hannover angefertigt: fünf Meter lang, zwei Meter breit, 40 Zentimeter hoch.

Die Lampenschirmwerkstatt kreiert also überwiegend eigene Objekte. Mit einer solchen Kreation bewarb sich Hanna Barten beim von den Volks- und Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein mit 15 000 Euro dotierten "VR-Förderpreis Handwerk 2013" und kam unter 55 Einsendungen gleich ins Finale der letzten drei - wie passend zum Jubiläum! Die Chefin und ihr Team fertigten anlässlich der Erlanger Bergkirchweih spezielle Lampions an: 70 Zentimeter im Durchmesser umfassende "Barlooon", farbenfrohe, wetterfeste und robuste Lampions für Open-Air-Veranstaltungen. Hanna Barten hat sich für dieses Unikat gleich den Markennamen und eine neue Firma zu Vermarktungszwecken gegründet.

Die gewiefte Unternehmerin plant schon das nächste große Ding: Zur Fußball-WM 2014 in Brasilien hat sie einen Lampion-Prototypen in Deutschland-Farben entwickelt, der dann bei Fanfesten zum Einsatz kommen könnte. Diese Spezifizierung ist es auch, die die Lampenschirmwerkstatt Barten von allen Hobbybastlern abhebt. "Wenn man davon leben will, muss man auch einiges investieren, zum Beispiel in die Materialien. Wir gehören ja schon zu den größeren Betrieben in der Branche", sagt Hanna Barten.

Beim "VR-Förderpreis 2013" reichte es letztlich zum dritten Platz und 3000 Euro Prämie. Die Feierstunde fand gestern im Gästehaus der Landesregierung in Kiel statt.