Weihnachten im Schuhkarton endet nach zehn Jahren

Am Montag kam der Lkw, holte 243 Kartons ab und brachte sie zur zentralen Verteilstelle der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" nach Berlin. "Die Resonanz war nicht so groß, aber wir mussten mit unserer Aktion auch mit Spendenaufrufen für die Philippinen und Sardinien konkurrieren", sagt Sylvia Dieckhoff. Die Landesvorsitzende des DHB Netzwerk Haushalt hatte die Aktion vor zehn Jahren nach Schwarzenbek geholt. Den Spitzenwert von 1359 Paketen spendeten die Schwarzenbeker im Jahr 2007. Davon ist die aktuelle Zahl weit entfernt.

Doch nicht deshalb gibt Dieckhoff jetzt die Leitung der Aktion ab: "Zehn Jahre sind einfach genug. Vor allem, wenn man noch weitere Ehrenämter hat." Das gilt auch für Schuhhändler Uwe Krützmann, der seine Geschäftsräume nicht mehr als Sammelstelle zur Verfügung stellt.

Eine neue Sammelstelle hat Dieckhoff bereits gefunden, einen eigenen Nachfolger, der die Sammlung vor Ort organisiert und mit der Zentrale in Berlin Kontakt hält, jedoch nicht. "Es ist nach wie vor ein tolles Projekt. Und wir haben ein tolles, sehr gut eingespieltes Team, das gerne weitermachen möchte", sagt sie. Jedes Päckchen muss von den Helfern auf seinen Inhalt kontrolliert werden. Der Verein "Geschenke der Hoffnung", der die Aktion durchführt, gibt strenge Regeln für den Inhalt der Schuhkartons vor. Zum einen wegen der Zollbestimmungen in den Empfängerländern, zum anderen aber auch aus ethischen Gründen.

So darf kein Kriegsspielzeug in den Paketen enthalten sein. "Diese Pakete gehen ja auch an Kinder in ehemaligen Kriegsgebieten", sagt Dieckhoff. Auch Gummibärchen sind verboten: Das Dickungsmittel Gelatine wird aus Schweinen gewonnen, deren Verzehr Moslems aus religiösen Gründen untersagt ist. "In den ersten Jahren der Sammelaktion mussten wir noch viele Sachen aussortieren, mittlerweile haben sich die Spender aber an die Regeln gewöhnt", sagt Dieckhoff, die zugibt, selbst nie ein Päckchen gepackt zu haben: "Ich habe aber das ganze Jahr über Kleinigkeiten wie Buntstifte oder Tuschkästen gekauft, um damit andere Pakete aufzufüllen."

Wer Interesse hat, die Aktion fortzuführen, kann sich bei Dieckhoff unter (0 41 51) 8 15 68melden: "Ich würde meinen Nachfolger dann auch ausführlich einarbeiten."