Stress mit E.on: Schwarzenbeker fühlt sich unzureichend vom Energieriesen informiert

Als der Metallbauunternehmer Martin Märtner im Juli 2011 seine neu errichtete Lagerhalle an der Industriestraße in Schwarzenbek ans Stromnetz von E.on anschließen ließ, ahnte er noch nichts von einer saftigen Nachzahlung, die ihm etwa zwei Jahre später ins Haus stehen sollte. Heute fühlt sich der 56-Jährige ob der Höhe des nachzuzahlenden Betrages verschaukelt und unzureichend informiert.

Märtner teilt sich seit zwei Jahren den Standort mit zwei weiteren Firmen. Lange hörte der Diplom-Ingenieur zunächst nichts von seinem Energielieferanten, der - wie sich herausstellte - ohnehin große Probleme hatte, die Zähler richtig zuzuordnen. Dann aber, im März 2013, meldete sich E.on, begrüßte Märtner als Neukunden zum Juli 2011 und kündigte an, eine erste Rechnung zuzusenden. So begann die Konfusion um die Rechnungsbeträge.

E.on forderte falsche Beträge ab, weil die Zählerzuordnung nicht stimmte. Für den Zeitraum Juli 2011 bis Dezember 2012 sollte Märtner ursprünglich 333,02 Euro für den Verbrauch, zusätzlich einen Abschlag von 1190 Euro und obendrauf ab Mai 2012 einen monatlichen Abschlag von abermals 1190 Euro begleichen. Der Stromkonzern revidierte einige Tage später: Aus der Verbrauchszahlung wurden plötzlich 1755,40 Euro, die Abschläge beliefen sich nun auf 328 Euro.

Märtner hält dies für viel zu teuer, zumal E.on ihn zuvor nicht als Kunden kontaktiert habe. Er sagt: "Da liegt ja von vornherein der Fehler drin: Kommunikation hat über anderthalb Jahre nicht stattgefunden. Zudem wurde mir der Zähler von einem anderen Kunden zugeordnet." Trotzdem zahlte er, kündigte und wechselte den Versorger, um sich weiteren Ärger zu ersparen. Märtner schimpft: "Ich hatte weder die Chance, einen günstigeren Tarif zu wählen noch den Anbieter zu wechseln." 400 Euro hätte er laut eigener Rechnung bei frühzeitigem Wechsel eingespart.

Jetzt wird der Schwarzenbeker viel günstiger mit Strom versorgt. Doch E.on blieb dran: Plötzlich hatte Märtner ein Schreiben im Briefkasten, er solle die Stromrechnung für die anderen beiden Firmen in der Halle ebenfalls begleichen. Etwa zwei Wochen später folgte die erste Mahnung. Der 56-jährige hat mittlerweile diese nächste Falschinformation bei seinem ehemaligen Energielieferanten aufgeklärt.

Verpasste Kommunikation und Information? Das sieht E.on-Sprecherin Verena Huber differenzierter: "Herr Märtner hätte sofort einen Vertrag mit einem anderen Lieferanten abschließen können. Der Lieferant hätte dann Kontakt mit dem Netzbetreiber aufgenommen." Ihr Konzern versuche stets, darauf hinzuweisen. Huber bestätigte jedoch "einen langen Rechercheaufwand", um die Zähler richtig zuzuordnen: "Wir haben Verständnis für die Verärgerung."