Aktiv-Region Sachsenwald-Elbe: Sieben Jahre verlängert

Die nächste Förderperiode für die Jahre 2014 bis 2020 stand im Focus der 9. Mitgliederversammlung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Aktiv-Region Sachsenwald-Elbe. Der Schwarzenbeker Optikermeister Steffen Möller (Brillenschmiede) wurde dabei als Partner für Wirtschaft und Soziales (Wiso) in den Vorstand der vier Wiso-Partner und sechs kommunalen Mitglieder gewählt. Unternehmer Thomas Lamm (Sanitärtechnik Manzke GmbH) ist Stellvertreter.

Damit es ab 2014 weitergehen kann, musste erst die Satzung des Vereins geändert werden, in dem sich 57 Gemeinden und Städte im Südosten Schleswig-Holsteins mit insgesamt 108 000 Einwohnern für die Jahre 2008 bis 2013 zusammengeschlossen hatten, um über das "Zukunftsprogramm ländlicher Raum" (ZPLR) des Landes Fördermittel der EU für öffentliche und private Projekte zu erhalten. Die Austrittsabsichten von Reinbek und Wentorf, die ab 2014 mit Glinde und Barsbüttel eine eigene Aktivregion bilden wollten, sind vom Tisch, denn die Zahl der 21 Aktivregionen wird nicht erhöht.

Die LAG realisierte insgesamt 46 Projekte von neun privaten und 37 öffentlichen Antragstellern und erhielt dadurch Fördermittel in Höhe von 3,83 Millionen Euro. Zuschüsse der EU gab es unter anderem für das Familienzentrum am Verbrüderungsring oder das alte Amtsgericht an der Compestraße. Beide gehören wie das Elbschifffahrtsmuseum in Lauenburg zu den "Leuchtturmprojekten". Als Erfolg gilt auch das Tourismuskonzept des Kreises Stormarn, der sich nun der Kreis Herzogtum Lauenburg Marketing GmbH anschließen will. "Das ist genau das, was bei der Aktivregion herauskommen soll", lobte Regionalmanager Bernd Wolfgang Hawel.

Die eingesetzten EU-Mittel bedürfen einer Kofinanzierung aus der Region. Bisher galt dies nur für öffentliche Projekte, künftig sollen die Mitgliedsbeiträge - pro Einwohner zahlt jede Kommune jährlich 50 Cent in den gemeinsamen Regionalfonds ein, nun ist eine Erhöhung des Beitrags um 18,5 Cent im Gespräch - auch für private Projekte fließen. Das stieß auf Kritik: "Kommunen, die keine eigenen Projekte haben, sollten nicht zusätzlich belastet werden", sagte Büchens Bürgermeister Uwe Möller. Neu ist auch die Obergrenze für die Größe der Kommunen, die LAG-Mitglied werden können: 35 000 Einwohner.

Mit der Erweiterung auf die kommende Förderperiode, die von den anwesenden 36 Mitgliedern einstimmig beschlossen wurde, ist der Weg frei für die Planung der kommenden sieben Jahre. Dafür veranschlagt das Regionalmanagement rund acht Monate. "Wir fordern Kommunen und Private auf, mit Vorhaben an uns heranzutreten", sagte Hawel. Gefördert werden Projekte mit den Schwerpunktthemen Klimawandel und Energie, nachhaltige Daseinsvorsorge, Wachstum und Innovation sowie Bildung.