Plaketten-Panne: Medaille für Helga Walsemann ist nur eine Dublette aus Wachs

Seit 1954 würdigt der Kreis besondere Leistungen mit der Verleihung einer bronzenen Plakette. Eine Medaille aus Wachs, dafür jedoch golden angemalt, hat in der Geschichte der Auszeichnung Seltenheitswert: Weil dem Kreis die Bronze-Medaillen ausgegangen sind und erst nachgegossen werden müssen, erhielt die Plattdeutsch-Beauftragte Helga Walsemann nur eine Wachsdublette aus den Händen von Kreispräsident Meinhard Füllner.

Dafür sparte der Politiker nicht mit lobenden Worten für die Ex-Lehrerin, die sich schon zu ihrer aktiven Zeit dem Niederdeutschen verschrieben hatte. Nach ihrer Pensionierung wurde sie vom Kreistag zur ehrenamtlichen Plattdeutsch-Beauftragten ernannt und steht seitdem einem Netzwerk von 20 "Plattschnackern" vor, die in Ämtern und Städten für die Verbreitung des Niederdeutschen sorgen. Mehr als 120 Gäste, darunter Pröpstin Frauke Eiben und Volker Holm, Leiter des Zentrums für Niederdeutsch, hatten sich am Mittwochabend zur Feierstunde anlässlich des zehnjährigen Bestehens des "Plattdeutsch-Forums" in Siemers Gasthof in Breitenfelde versammelt.

Neben Lob für Walsemann gab Füllner aber auch zu, dass es in den zehn Jahren trotz Lesungen und Vorlesewettbewerben für Kinder nicht gelungen sei, daraus eine breite Bewegung für das Niederdeutsche zu machen. Dies gelte, so Füllner, jedoch nicht nur für den Kreis: " Im Fernsehen laufen Krimis in bayerischer Mundart. Warum dreht eigentlich niemand einen Krimi auf Plattdeutsch?"