Ärztemangel: Ohne Mediziner kann Gruppe nicht trainieren

Mit 125 Mitgliedern ist die Herzsportgruppe des TSV Schwarzenbek eine der größten im Land. Immer mittwochs trainieren die Teilnehmer, eingeteilt in drei Leistungskategorien, von 17 bis 21 Uhr in der Sporthalle neben dem Jugendzentrum Korona an der Hans-Böckler-Straße 2 a.

Doch jetzt droht der Gruppe der Kollaps, denn bisher betreuten vier Ärzte die Sportler. Aktuell sind es nur noch zwei: Dr. Inge Döring und Dr. Jens-Peter Frank, der die Gruppe vor 13 Jahren gemeinsam mit der langjährigen Übungsleiterin Elfriede Augustin gründete. Nach drei Infarkten baute Augustin in der Gruppe - mit ihr trainierten damals zwölf Leute - langsam ihre Kondition wieder auf. Dabei gilt es nicht, die Leistungsgrenzen auszutesten, sondern die in der Rehaklinik erlernte Bewegungstherapie fortzusetzen. Und Spaß an der Bewegung zu haben. "Gerade für Herzpatienten, die durch ihre Erkrankung traumatisiert sind, ist der Spaß ganz wichtig. Und den gibt es hier: In der Gruppe wird viel gelacht", sagt Frank.

Doch das Training muss ausfallen, wenn einer der beiden Mediziner verhindert ist. Dass ein Arzt samt Notfallkoffer und dem in der Turnhalle vorhandenen Defibrillator die Kursusstunden überwacht, ist eine Auflage der Krankenkassen. Die bezuschussen die Kurse für die Herzpatienten oder übernehmen die Kursusgebühren gar vollständig. Deshalb suchen die Herzsportler weiterhin dringend Humanmediziner, die sich einmal im Monat bereiterklären, das Training zu überwachen. Willkommen sind auch Ärzte im Ruhestand, in Eltern- oder Teilzeit, die ehrenamtlich oder gegen Honorar die Aufsicht übernehmen.

"Der Ernstfall ist zum Glück noch nie eingetroffen", sagt Übungsleiterin Melany Matthiesen. Ärzte und Patienten, die an einem Probetraining interessiert sind, können sich unter (0 41 51) 8 17 88 oder per Email unter melamatthiesen@gmx.de bei der Trainerin melden.