VW Russmeyer meldet Insolvenz an

Die 22 Mitarbeiter des Autohauses Schwarzenbek bangen um ihre Arbeitsplätze, denn zum 1. Dezember wird das Insolvenzverfahren für die drei VW-Autohäuser in Trittau, Bargteheide und Schwarzenbek eröffnet, die in Besitz der Brüder Heiner und Wolf Russmeyer sind. Allerdings besteht derzeit Hoffnung, dass die Geschäfte unter neuen Inhabern weiterlaufen könnten.

"Es gibt mehrere Interessenten", erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Steffen Koch von der Hamburger Kanzlei Wienberg Wilhelm. Insbesondere für Schwarzenbek gebe es schon einige Anfragen. Der Standort gilt durch den Reparatur- und Werkstattbetrieb als lohnenswert. Koch will in der kommenden Woche Gespräche mit potenziellen Käufern führen. Dass alle drei Standorte vom selben Investor übernommen werden, hält er indes für unwahrscheinlich.

Der Wartungs- und Reparaturbetrieb in den Werkstätten geht ohne Einschränkungen weiter, auch die Ersatzteillieferung ist weiter sichergestellt. Neuwagen sind zurzeit aber nicht erhältlich, denn unmittelbar nach dem Insolvenzantrag hat Volkswagen die Verträge gekündigt.

Bestellte Neufahrzeuge, die bereits auf dem Hof stehen, dürfen noch ausgeliefert werden. Autokäufer, deren neue Wagen noch nicht bereitstehen, werden zur Auslieferung an das Autohaus Petschallies in Hamburg-Sasel verwiesen. Die Autoverkäufer an den drei Russmeyer-Standorten konzentrieren sich nun darauf, die vorhandenen Vorführ-, Jahres- und Gebrauchtwagen zu verkaufen.

Über die Gründe, die zur Insolvenz führten, wird derzeit nur spekuliert. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern. Die Gesellschafter sollen uneins über die Firmennachfolge gewesen sein, heißt es. "Das Neuwagengeschäft ist zuletzt rückläufig gewesen", sagt der Insolvenzverwalter. Auch wenn der Fortbestand als VW-Standort die Wunschoption ist, sind für ihn auch andere Hersteller als Partner denkbar. "Es zählt ein nachhaltiges Konzept, das eine Perspektive für die insgesamt 80 Beschäftigten bietet", sagt Koch. Die bekommen nun vorerst bis Ende November Insolvenzgeld. Bis dahin möchte Koch auch eine Lösung präsentieren.