Literaturherbst: Bei der Veranstaltungsreihe im Jahr 2015 soll sogar an 14 Tagen vorgelesen werden

Es waren ungewöhnliche Zusammentreffen zwischen Tapeten und Blumen im Hagebaumarkt, im Obergeschoss der Kreissparkasse, im Bekleidungsgeschäft oder Amtsgericht. Acht Tage lang kamen Menschen in Schwarzenbek an Orten zusammen, die eigentlich einem ganz anderen Zweck bestimmt sind. Beim zweiten Literaturherbst verwandelten sich 23 Orte jedoch zur Lesebühne und zogen insgesamt etwa 1500 Besucher an.

An Vorlesestoff war alles vertreten: Bei humorvollen Geschichten wurde die eine oder andere Lachträne vergossen, und spannende Krimis bescherten den Zuhörern eine Gänsehaut. Erstmals gab es auch Angebote für Zuhörer im Kita-Alter. Geschäftsfrau Margot Kastorf hatte für ihre Geschichte vom "Raben mit der Socke" für die Kinder nicht nur einen großen Raben gemalt, am Ende gab es auch noch selbst gebackene Socken. "Keine Veranstaltung ist mangels Besuchern ausgefallen", freut sich Initiatorin Ute Stimper. Welche Lesung ihr persönlich am besten gefallen hat, kann die Bürgervereinsvorsitzende nicht sagen. "Es waren so unterschiedliche Sachen dabei. Um das zeitlich wuppen zu können, habe ich mir extra eine Woche Urlaub genommen", sagt Ute Stimper.

Mit 230 Zuhörern am besten besucht war die Lesung von Dora Heldt im Rathaus. Nicht so gut gelaufen ist hingegen die Lesung im Jugendzentrum Korona, bei der kein einziger jugendlicher Zuhörer dabei war. "Woran das lag, wollen wir noch ermitteln. Alle anderen Veranstaltungen sind aber ungeheuer gut angekommen" sagt Stimper.

Beim Abschlussfest "Littera" am Sonnabendabend in der Alten Meierei flossen dennoch Tränen: Lachtränen bei den vorgetragenen Anekdoten und Freudentränen bei Ute Stimper, als ihre Vorstandskollegen Jörg Hildebrand und Hans-Jürgen Steffen sie mit einem großen Blumenstrauß überraschten.

Schon jetzt steht fest: 2015 wird es wieder ein Lesefestival geben. Ob der Rahmen mit bis zu sechs Veranstaltungen an einem Tag der gleiche bleibt, ist noch offen. Stimper und ihr Organisationsteam überlegen, den achttägigen "Literaturherbst" auf zwei Wochen auszudehnen - und die Anfangszeiten zu verändern. Stimper: "Für Berufstätige war es schwierig, bei den Lesungen dabei zu sein, die um 14 oder 15 Uhr anfangen. Nächstes Mal wir wohl erst gegen 17.30 Uhr beginnen."