Untersuchung: Verkauf oder Erhalt

Die SPD wehrt sich gegen den Eindruck, dass erst das Umdenken von CDU und Grünen eine vorübergehende Nutzung des ehemaligen Realschulgebäudes für Schule und Kita ermöglicht. Sie freue sich aber über die Einsicht der beiden Fraktionen, die im letzten Sozial- und Kulturausschuss noch gegen einen entsprechenden Antrag der FWS gestimmt hatten, sagt Fraktionschefin Susanne Heyer-Borchelt. Von einer sich selbst blockierenden Politik (wir berichteten) könne indes keine Rede sein, denn mit FWS, SPD und FDP habe sich ja bereits eine Mehrheit für diese Lösung gefunden.

So richtig voran kam die Politik in Sachen Realschule bisher allerdings nicht: Über den Verkauf oder Erhalt des 1962 erbauten Gebäudes, das seit drei Jahren leer steht, wird seit Monaten gestritten. Stadtverwaltung und SPD möchten dort ein kommunales Zentrum mit Stadtarchiv, Volkshochschule, Theatergruppe, städtischen Büros sowie einer Kita schaffen. Kosten: rund fünf Millionen Euro.

CDU und Grüne plädierten bisher für einen Verkauf des Grundstücks. Denn das Gebäude belastet mit jährlich 68 000 Euro Instandhaltungskosten den städtischen Haushalt. SPD und FWS wollen aber auf keinen Fall vorschnell Räume aufgeben, die hinterher mit hohem Aufwand neu geschaffen werden müssen. "Wir halten es für falsch, alles zu verkaufen, um dann für die städtischen Einrichtungen teure Pacht zu zahlen", sagt Eberhard Schröder (FWS).

Eine Machbarkeitsstudie soll nun zeigen, ob und für welchen Zweck das Gebäude zu erhalten ist. Die Sozialdemokraten wollen auch prüfen, welche Förderprogramme es für ein "Bildungszentrum" gibt und ob ein Umzug von Regional- und Centa-Wulf-Schule in die Gemeinschaftsschule schnell neue Räume für Kita und Hort schafft.